Die Übernahme der TV-Produktionsfirma Plazamedia und die Beteiligung von 25,1 Prozent an Sport1 durch Sky Deutschland ist geplatzt. Überraschend hat sich die Constantin Medien AG von dem Deal zurückgezogen. Der geplatzt Verkauf dürfte nun allerdings deren Geschäftsergebnis belasten.
Der im Dezember 2013 angestoßene, vollständige Verkauf der Produktionsgesellschaft Plazamedia durch die Constantin Medien AG an Sky Deutschland ist geplatzt. Wie Constantin am Montagmorgen mitteilte, habe man die Transaktion gestoppt und werde diese nicht weiter verfolgen. Dies gelte auch für den Verkauf von 25,1 Prozent der Anteile von Sport1 an den Pay-TV-Veranstalter.
Der Verkauf, der bereits im Februar grünes Licht vom Bundeskartellamt erhalten hatte, stand laut Constantin unter dem Vorbehalt, dass ein neuer mehrjähriger Produktionsrahmenvertrag zwischen Sport1 und der Plazamedia abgeschlossen werde. Über die Ausgestaltung eines solchen Vertrages konnte jedoch bislang keine Einigung erzielt werden.
In der Folge erwartet Constantin durch den Verbleib von Plazamedia im Unternehmensverband einen höheren Umsatz für das Geschäftsjahr 2014. Statt der bisherigen Prognosen von 420 Millionen bis 460 Millionen Euro geht man nun von 460 Millionen bis 500 Millionen Euro aus. Insgesamt erwartet das Unternehmen nun allerdings an Stelle eines Gewinnes zwischen 13 und 15 Millionen Euro einen Verlust zwischen 13 und 15 Millionen Euro.
Der Vorstand von Constantin beabsichtigt nun ausgewählte Investoren anzusprechen, um eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Zusätzlich soll mit einem Privatinvestor über ein bereits bestehendes Darlehen in Höhe von rund 17,5 Millionen Euro hinaus eine weitere Darlehensvereinbarung über 14 Millionen Schweizer Franken und 4,5 Millionen Euro abgeschlossen werden.
Bei Sky Deutschland wollte man die Absage des Verkaufs durch Constantin Medien am Montag nicht kommentieren. Der Pay-TV-Anbieterhatte mit der Übernahme von Plazamedia geplant, einen der wichtigsten Sport-TV-Produzenten im deutschsprachigen Raum in das eigene Unternehmen zu integrieren. Für Sky produziert das Unternehmen unter anderem über 1000 Fußballspiele im Jahr sowie Studiosendungen wie „Sky90“ und „Samstag LIVE!“. Derzeit finden jedoch auch Gespräche zwischen BSkyB und 21st Century Fox über die Zusammenführung von Sky Großbritannien, Sky Deutschland und Sky Italia unter der Führung von BSkyB statt.
Update: Sky Deutschland hat mittlwerweile ein eigenes Statement veröffentlicht, in dem man die Absage der Transaktion für ungültig erklärt. [ps]
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