Mit der Vergabe der Bundesliga-Rechte ab 2017 sind zahlreiche Änderungen für Zuschauer und Anbieter verbunden. Nun steht offenbar fest, wann die Entscheidung fällt, wer letztlich den Zuschlag erhält.
Während die Bundesliga für diese Saison ihr Ende fand, steht für die Fans des deutschen Ballsports zurzeit immer noch nicht fest, wo sie ab 2017 die Spiele zu sehen bekommen. Mehr Geld will die Deutsche Fußball-Liga (DFL) durch die Vermarktung der TV-Rechte in die Kassen spülen. Vorbild ist dabei der Mega-Deal, den die britische Premiere League erzielte, sodass in Zusammenarbeit mit dem Bundeskartellamt neue Pakete geschnürt wurden, mit denen sich die Zuschauer auf zahlreiche Änderungen bei der Bundesliga-Übertragung einstellen müssen. Denn die Konkurrenz um die TV-Rechte ist gewachsen, zahlreiche Anbieterhaben ihr Interesse bekundet.
Dass bis zum Beginn der Europameisterschaft der Verkauf der Vermarktungsrechte abgeschlossen sein soll, hatte die DFL schon zu Beginn des Bieterverfahrens betont. Und an diesem Zeitplan hält man offenbar auch fest. Denn wie die „Sport Bild“ vom Dienstag erfahren haben will, ist für den 9. Juni eine außerordentliche Mitgliederversammlung der DFL in Frankfurt geplant. Dabei sollen die 36 Profiklubs die Angebote abnicken, die DFL-Chef Christian Seifert zuvor ausgehandeln wird.
Für die Bundesliga-Spielzeit ab 2017/18 hat die DFL ordentlich an den Modalitäten der Rechtepakete und der Vergabe geschraubt. Die Einführung der im Gegensatz zu England abgeschwächten „No Single Buyer Rule“ soll verhindern, dass die Live-Rechte der Spiele bei ausschließlich einem Anbieter liegen. Ein Teil der Spiele müsste über andere Verbreitungswege von einem weiteren Anbieter gezeigt werden. Zudem ist die Konkurrenz groß: Neben den üblichen Verdächtigen hat auch Eurosport mit seinem Mutterkonzern Discovery, dem bei der Rechte-Vergabe der Olympischen Spielen im vergangenen Jahr ein überraschungs-Coup gelang, Interesse an der Bundesliga bekundet. Auch die ARD-„Sportschau“ steht auf der Kippe, denn RTL will die Rechte, die bisher die ARD innehat.
Das Ergebnis der Rechte-Vergabe wird von Anbietern und Zuschauern gleichermaßen mit Spannung erwartet. Aufgelöst werden soll die Frage noch bevor der Fußball-Krimi in Frankreich seinen Anfang nimmt. [kw]
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