
Auf den prominenten Sendeplätzen bei ARD und ZDF erhalten Regisseurinnen weiterhin nur wenig Sendezeit. Im Jahr 2016 haben Frauen für die ARD 19,3 Prozent der Sendeminuten inszeniert und beim ZDF sogar nur 14,4 Prozent.
Dies teilte der Zusammenschluss der Regisseurinnen in Deutschland „Pro Quote Regie“ am Dienstagabend in Berlin mit. Im Verband sind mehr als 400 Regisseurinnen organisiert.
Dabei wirft die Vereinigung den Sendern eine intransparente Auftragsvergabe vor. Der 4. Diversitäts-bericht des Bundesverbandes Regie listet Sendeplätze auf, in denen sogar keine einzige Regisseurin beschäftigt wurde. . Dazu gehörten viele Serien und Reihen im ZDF wie „Der Bergdoktor“, „Der Alte“, „Der Kriminalist“, „Ein Fall für Zwei“, „Soko Leipzig“, „Wilsberg“ und „Dora Heldt“.
Nach dem Bericht sind die Beschäftigungszahlen von Regisseurinnen seit 2010 bei ARD und ZDF gestiegen, aber von der vom Verband geforderten Parität noch weit entfernt. Der unter anderem von Maren Ade und Doris Dörrie gegründete Verband hat sich die geschlechterparitätische Besetzung von staatlichen Filmfördergremien und die Erhöhung des Anteils von Regisseurinnen an deutschen TV- und Filmproduktionen zum Ziel gemacht. [jrk]
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