Einige kenianische TV-Sender haben von der umstrittenen Selbsternennung des Oppositionsführers Raila Odinga zum „Präsidenten der Menschen“ am Dienstag nicht live berichten können.
Die Kommunikationsbehörde des Landes habe Citizen TV in den meisten Teilen des ostafrikanischen Landes abgeschaltet, teilte der Sender am Vormittag mit. Auch die Nachrichtensender NTV und KTN News zeigten zumindest vorübergehend keine Live-Übertragungen im Fernsehen mehr. Allerdings übertrugen einigte der Sender das Ereignis zwischenzeitlich weiterhin online.
Nach zwei umstrittenen Präsidentenwahlen in Kenia plante Odinga für Dienstag eine „Vereidigungszeremonie“ in einem Park in Kenias Hauptstadt Nairobi – er wollte sich selbst zum „Präsidenten der Menschen“ ernennen lassen. Bereits am Dienstagmorgen hatten sich Hunderte Menschen in dem Park versammelt.
Seit Monaten ist die politische Lage in Kenia angespannt. Die erste Präsidentenwahl im August, aus der Amtsinhaber Uhuru Kenyatta als Sieger hervorging, wurde in einer historischen Entscheidung vom Obersten Gericht annulliert. Die zweite Wahl im Oktober wurde von der Opposition boykottiert. Kenyatta gewann die Abstimmung überdeutlich, die Wahlbeteiligung lag aber bei nur 39 Prozent. Immer wieder kam es zu Protesten von Oppositionsunterstützern, bei denen laut Menschenrechtlern Dutzende Menschen von Polizisten getötet wurden.
[dpa]
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