
Berlin – Verbraucherschützer vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) beklagen, dass von einem „chancengleichen und diskriminierungsfreien Zugang zum Pay-TV-Markt in Deutschland“ keine Rede sein kann.
Nach Aussage von Michael Bobrowski vom Bundesverband der Verbraucherzentralen sind proprietäre Systeme eher die Regel, Interoperabilität bei den Zugangssystemen sei weitgehend unbekannt, da es an den hierfür notwendigen Standards mangelt.
„Dies alles behindert Content-Anbieter, Netzbetreiber und Verbraucher gleichermaßen“, beklagt Bobrowski gegenüber DIGITAL FERNSEHEN. Zudem könne sich kein offener Kaufmarkt ausbilden, da die Geschäftsmodelle im deutschen Pay-TV-Markt stark segmentiert erscheinen.
„Schließlich werden Contentanbieter durch die Existenz unterschiedlicher, teil nicht miteinander kompatibler Zugangssysteme am Zugang zu einem breiteren Publikum behindert, oder ihre Produkte werden infolge ihrer konzeptionellen Ausrichtung auf mehrere parallele Systeme unnötig verteuert“.
Die Verbraucherschützer fordern daher das Verbot des „missbräuchlichen Verhaltens eines Unternehmens mit beträchtlicher Marktmacht wie Anforderungen an die Interoperabilität von Endgeräten und nichtdiskriminierenden Bedingungen für Anwender und Nutzer von Zugangsberechtigungssystemen“. [mg]
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