Verbände warnen erneut vor Vectoring-Monopol der Telekom

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nachdem die Telekom mit dem Entwurf zum Breitbandausbau einen weiteren Schritt Richtung Vectoring unternommen hat, reagiert die Konkurrenz erneut mit einem Appell an die Politik und fordert von dieser ein klares Bekenntnis zu mehr Wettbewerb.

Beim von der Regierung angeordneten flächendeckenden Breitbandausbau scheint sich die Deutsche Telekom einen Vorsprung erarbeitet zu haben. Die Gespräche mit der Bundesnetzagentur (BNetzA) über eine bevorzugte Behandlung der Bonner an den Hauptverteilern zum Einsatz der Vectoring-Technologie auf Kosten der Glasfaserkonkurrenz laufen. Und mit dem Einreichen eines konkreten Entwurfs für eine Investitions- und Ausbauzusage wird ein Monopol der Bonner wahrscheinlicher.

Die Konkurrenz begehrt dagegen auf. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) kündigte bereits eigene Ausbauzusagen bei der BNetzA an und am Dienstag richteten sich die Glasfaser- aber auch Wirtschaftsverbände zum wiederholten Mal an die Politik. In einem Schreiben an Bundeskanzleramtsminister Peter Altmaier fordern unter anderem der Breko, der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (BEVH), der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas), der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städtetag von der Politik eine klare Absage an ein Technologiemonopol, wie es die Telekom anstrebe.
 
In dem Schreiben erklären die Verbände, das die Vectoring-Technologie allen Unternehmen offen stehen müsse, um den Breitbandausbau vor allem im ländlichen Raum voranzutreiben. Vor allem dürfe es der Telekom nicht erlaubt werden, bereits von den Wettbewerbern angelegte Glasfaseranschlüsse zu überbauen. „Eine solche Verpflichtung zum Überbau zahlreicher, bereits bestehender NGA-Infrastrukturen – insbesondere Glasfaser- sowie TV-Breitbandkabel – wäre in Deutschland und in Europa einzigartig und fügt dem Infrastrukturwettbewerb großen Schaden zu“, erklären die Verbände.
 
Auch sei das Ziel der Regierung, mindestens 50 Mbit/s in ganz Deutschland zu ermöglichen, bereits überholt, da die deutschen Unternehmen angesichts der rasanten Entwicklung schon jetzt höhere Bandbreiten benötigen, die nur über ein ausgebautes Glasfasernetz möglich seien. Wie der Ausbau gewährleistet und der Investitionswettbewerb gesichert werden könne, dazu lägen dem Bundesministerium bereits Vorschläge vor, heißt es in dem Schreiben weiter. [buhl]

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