Mit der Vorlage eines Entwurfes bei der Bundesnetzagentur macht die Telekom den nächsten Schritt im Kampf um den Breitbandausbau. Die Konkurrenz will nun selbst Ausbauzusagen einreichen.
In den Streit um den Breitbandausbau ist wieder Bewegung gekommen. Seit dem Antrag der Telekom bei der Bundenetzagentur (BNetzA), von der Verpflichtung befreit zu werden, den Konkurrenten Zugang zu den Hauptverteilern zu ermöglichen, hatten sich die Glasfaserverbände Breko, Buglas und Co. zwar in der Öffentlichkeit gegen die Vectoring-Pläne der Bonner ausgesprochen, Gegenmaßnahmen jedoch nicht ergriffen. Mit dem konkreten Entwurf der Telekom zum Vectoring-Ausbau werden nun auch die Verbände wieder aktiv.
Der Entwurf zu einer Investitions- und Ausbauzusage für das Vectoring ist für die Telekom der nächste Schritt, um die Vorherrschaft über die gut 8000 Hauptverteiler, die für die vom Bonner Telekommunikationsunternehmen bevorzugte Technologie essentiell sind, zu erlangen. Die BNetzA hatte diese Zusage als Voraussetzung für eine Überprüfung des Telekom-Antrages gesehen. Die Bereitschaft der Regulierungsbehörde war von den Glasfaserunternehmen hart kritisiert worden.
Die Telekom hatte sich in Bezug zum Vectoring zuletzt optimistisch gezeigt, zumal in Gesprächen schon der Bitstromzugang diskutiert wurde. Auf diesen wären die Wettbewerber angewiesen, sollte die Telekom den Zuschlag für die Hauptverteiler erhalten. Dazu hatte die BNetzA am Freitag Rahmenbedingungen festgelegt, die vom Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) begrüßt wurden, da die Telekom geplante Entgelte zur Prüfung vorlegen müsse. Gleichzeitig befürchten die Wettbewerber aber auch hohe Preise durch den großen Spielraum, der der Telekom eingeräumt wurde.
Die drohende Entscheidung der BNetzA zugunsten der Telekom zwingt die Wettbewerber in die Offensive: „Da sich die Bundesnetzagentur allem Anschein nach zu diesem Vorgehen entschlossen hat, werden unsere Mitgliedsunternehmen in Kürze eigene Ausbauzusagen gegenüber der Bundesnetzagentur abgeben“, kündigte Stephan Albers, Geschäftsführer des Breko, an. Dabei sollen dann auch Glasfaserkabel bis in das Haus oder in die Wohnung gelegt werden (FTTB/FTTH). Für den Wettbewerb im Breitbandausbau könnte diese Entscheidung förderlich sein. [buhl]
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