Der neue VDZ-Präsident sieht die Dominanz von Google & Co. bei der Werbung genauso kritisch wie die Angebote von ARD und ZDF im Netz.
Der neue Präsident des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Rudolf Thiemann, sieht in den Online-Aktivitäten der öffentlich-rechtlichen Sender eine Bedrohung. „Wenn die Ministerpräsidenten hier keine klare Schranke setzen, dann ist vollkommen klar, dass vielen Verlagen das Wasser im Internet abgegraben wird“, sagte Thiemann der Deutschen Presse-Agentur. „Es kann nicht sein, dass die Begrenzung öffentlich-rechtlicher presseähnlicher Angebote aufgeweicht wird.“ Diese Angebote seien nicht kostenlos, auch wenn viele User diesen Eindruck hätten.
Wenn die Länderchefs, die über dieses Thema diskutieren, den Öffentlich-Rechtlichen noch mehr Aktivitäten im Netz als bisher erlaubten, würde das außerdem den Finanzbedarf der Sender erhöhen, sagte Thiemann.
Unabhängig von der Auseinandersetzung mit den Öffentlich-Rechtlichen muss sich die Zeitschriftenbranche nach Überzeugung des VDZ-Präsidenten noch mehr als bisher um die Werbewirtschaft bemühen: „Die Werbekunden schalten Anzeigen, wenn wir nachweisen, dass es besser ist, bei uns zu werben“, sagte er. „Die Skepsis bei den großen Werbetreibenden wächst, dass die Klickwirtschaft nicht nachweisen kann, was sie bringt.“ Deshalb müssten die Verlage sich anstrengen, den Werbekunden nachzuweisen, dass es effektiver und effizienter sei, in ihren Umfeldern zu werben. [dpa]
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