Valencia macht staatlichen Rundfunk dicht

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die spanische Region Valencia schließt ihren staatlichen Sender RTVV. Der regionalen Regierung fehlen die finanziellen Mittel, um den Rundfunk weiter zu unterhalten. TV- und Radioprogramme sollen den Sendebetrieb schnellstmöglich einstellen. Anderen spanischen Sendern droht ein ähnliches Schicksal.

Die spanische Krisenregion Valencia hat kein Geld mehr, um ihren staatlichen Rundfunk weiter zu finanzieren. Daher wird der staatliche Sender RTVV geschlossen werden, wie Alberto Fabra, Chef der regionalen Regierung von Valencia am Mittwoch bekannt gab. Die betroffenen TV- und Radioprogramme sollen nun schnellstmöglich den Betrieb einstellen und damit auch die Ausstrahlung beendet. Wie Fabra weiter mitteilte, gebe es an der Entscheidung nichts mehr zu rütteln.

Die ostspanische Region befindet sich seit dem Ende des großen Baubooms in einer schweren finanziellen Krise, die beinahe im Bankrott gemündet wäre, wenn der Staat nicht eingegriffen hätte. Die klammen Kassen von Valencia haben sich auch beim staatlichen Rundfunk bemerkbar gemacht. So habe allein der RTVV-Hauptsender Canal 9 einen Schuldenberg von satten 1,1 Milliarden Euro angehäuft.  
 
In Anbetracht der knappen Finanzen hatte die Reginalregierung zuletzt bereits 1000 der insgesamt 1600 Mitarbeiter von RTVV entlassen, um so den Kostendruck zu senken. Ein Gericht hatte die Entscheidung jedoch für illegal erklärt. „Die Wiedereinstellung der entlassenen Mitarbeiter würde 40 Millionen Euro kosten, und das Geld haben wir nicht“, so der Regierungschef. Daher hat sich die Region nun offenbar dafür entschieden, den staatlichen Rundfunk ganz einzustellen.
 
Neben Valencia kämpft auch der Kanal Telemadrid ums Überleben. Auch hier scheinen die Mittel am Ende, mit denen der Sender finanziert wird. Andere Regionalsender des Landes müssen mit harten Sparmaßnahmen zurechtkommen.
 
Spanien ist dabei keineswegs das einzige europäische Land, dessen finanzielle Probleme sich auf den Rundfunk auswirken. So hatte Griechenland erst im Sommer seinen Staatsrundfunk ERT komplett abgeschaltet. Offiziell wurde der Schritt mit Intransparenz und der Verschwendung von Geldern gerechtfertigt. Doch auch das harte Sparprogramm des Landes soll dabei eine wichtige Rolle gespielt haben. [fm]

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