Der Streit zwischen dem Publisher Warner Home Video und US-amerikanischen Videotheken geht in die nächste Runde: Um den Absatz von Blu-rays und DVDs anzukurbeln, sollen neue Videotitel erst zwei Monate nach dem Verkaufsstart in den Verleih kommen.
Erst im Oktober des vergangenen Jahres hatte Warner ein Minusfenster von 28 Tagen eingeführt, was zu Protesten von US-Videotheken führte (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Wie der Branchendienst „All Things Digital“ unter Berufung auf anonyme Quellen am Freitagmorgen (Ortszeit) berichtete, wolle Warner diese Strategie weiterführen seine Blu-rays und DVDs künftig mit einer Verspätung von 56 Tagen in den Verleih bringen. Noch in den kommenden Tagen werde das Studio diesen Plan auf der Consumer Electornics Show in Las Vegas bekannt geben, hieß es.
Warner-Chef Kevin Tsujihara hatte den Schritt im vergangenen Jahr damit begründet, den Besitz von Filmen für Heimkinofans „wertvoller und attraktiver gestalten“. Weil der US-Videomarkt zuletzt schwere Verluste einstecken musste, ist das Studio nun auf der Suche nach Möglichkeiten, seine Einnahmen langfristig zu sichern.
Hierzulande hatte 20th Century Fox Home Entertainment zu Beginn dieses Jahres eine vergleichbare Strategie präsentiert: Um „neue Vertriebsmöglichkeiten zu finden“, bringt der Publisher bestimmte Titel verspätet in den Verleih. Zahlreiche Videothekenbesitzer hatten, ähnlich wie Blockbuster, Videotitel zum Releasetermin gekauft. Fox reagierte darauf mit Abmahnungen. [dm]
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