Filmstudios kämpfen derzeit mit massiven Verlusten im Heimkinobereich. Einer aktuellen Marktstudie zufolge sind die Erlöse aus dem Verkauf von DVDs im vergangenen Jahr fast um die Hälfte gesunken.
Im Jahr 2010 hätten die sechs größten Filmstudios mit dem Verkauf von DVDs an Großhändler auf dem US-Markt insgesamt 4,47 Milliarden Dollar verdient. Das teilte das Marktforschungsunternehmen SNL Kagan am Freitagvormittag (Ortszeit) mit. Dieser Wert enttäuscht: Im Jahr zuvor hatten die DVD-Verkaufserlöse noch bei 7,97 Milliarden und somit 44 Prozent über dem aktuellen Ergebnis gelegen. An neuen Titeln mangelte es 2010 nicht. Die Studios hätten im Vergleich zu 2009 insgesamt 18 Prozent mehr DVDs auf den Markt gebracht, hieß es.
Auch die Absatzwerte seien alarmierend. Im vergangenen Jahr seien 53 Prozent weniger Scheiben über die Ladentheken gegangen als noch im Vorjahr. Eine durchschnittliche DVD habe 2010 nur noch 545 000 Käufer gefunden, so SNL Kagan. Im Jahr 2009 lag der Wert mit 1,14 Millionen noch deutlich über dem neuen Ergebnis.
Besonders stark betroffen sei das Studio Universal Pictures, das 2010 mit Titeln wie „Black Hawk Down“ oder „The Book of Eli“ angetreten war. Das Unternehem habe einen Umsatzrückgang von 24 Prozent hinnehmen müssen. Disney, das im abgelaufenen Jahr Titel wie „Toy Story 3“ und „Alice im Wunderland“ auf den Markt brachte, beklage einen Rückgang in Höhe von 14 Prozent, hieß es weiter.
Den Marktforschern zufolge sei vor allem der Digitalvertrieb der Grund für die schlechten Werte im DVD-Bereich. Streamingdienste und VOD-Angebote wie Netflix erfreuen sich den Analysten nach größter Beliebtheit und verzeichnen derzeit hohe Wachstumswerte.
Auch die Blu-ray widersetzt sich dem Negativtrend. Wie die Industrieorganisation Digital Entertainment Group vor zwei Wochen bekannt gab, seien im ersten Quartal 2010 rund zehn Prozent mehr HD-Scheiben verkauft worden als noch im Jahr zuvor (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [dm]
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