Vier US-amerikanische Filmstudios haben angekündigt, zahlreiche Titel bereits 60 Tage nach Kinostart auf Video-on-Demand-Plattformen anzubieten – und damit zwei Monate früher als bislang. Führende Kinobetreiber reagierten mit Empörung.
Der Vorsitzende der National Association of Theater Owners,John Fithian, hatte zuletzt vor zwei Wochen betont, dass die sogenannten Premium-VOD-Angebote sowohl den Lichtspielhäusern als auch den Studios selbst schaden könnten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Die Studios Warner, Sony, Fox und Universal ließen sich davon offenbar nicht beeindrucken: Übereinstimmenden US-.Medienberichten zufolge planen die Unternehmen, zahlreiche Filme bereits zwei Monate nach ihrer Premiere in den Lichtspielhäusern über das Internet-Angebot des Pay-TV-Riesen DirecTV zu einem Preis von 30 Dollar pro Film anzubieten.
US-Kinobetreiber, die durch die kürzeren Auswertungsfenster Umsatzverluste in Millionenhöhe befürchten, zeigen sich bereits jetzt kämpferisch. In einer Pressemitteilung teilte der Verband am Freitag mit, dass man bisher nicht über die Pläne der Studios informiert worden sei. Man habe in der Vergangenheit immer wieder große Bedenken über derartige Vorhaben geäußert und diese stets mit stichhaltigen Argumenten unterlegt, hieß es.
Trotzdem hätten die Studios nun „eine Entscheidung getroffen, die für sie selbst offenbar die beste ist“, hieß es. Unverhohlen drohte die Betreiber-Lobby damit, dass jetzt „auch die Kinobetreiber dieses Landes eine solche Entscheidung treffen müssen“. Die National Association of Theatre Owners vertritt nach eigenen Angaben die Betreiber von mehr als 30 000 Kinosälen in 50 US-Bundesstaaten.
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