Der US Postal Service muss sparen und hat angekündigt, seinen Expresslieferservice in den Vereinigten Staaten weitgehend einzustellen. Video-Postversender wie Netflix oder Blockbuster stehen nun unter Druck, denn Kunden müssten so zwei bis drei Werktage auf ihre Filme warten.
Der sogenannte First-Class-Service sei für das Unternehmen nicht profitabel, sagte David Williams, Sprecher der als unabhängige Regierungsbehörde organisierten US-Post, auf einer Pressekonferenz am Montagabend (Ortszeit). Wegen der hohen Kosten würden demnächst landesweit 250 Postfilialen geschlossen und 28 000 Mitarbeiter entlassen, hieß es. Durch den harten Einschnitt erhofft sich der Postal Service jährliche Einsparungen in Höhe von drei Milliarden Dollar. Bereits im März 2012 sollen die Pläne in Kraft treten.
Besonders für Videotheken-Dienste, die ihre Scheiben per Post an Kunden landesweit verschicken, kommt die Ankündigung zur Unzeit. Der Marktführer Netflix allein erzielt mit seinem Versandgeschäft jährlich Umsatzerlöse in Höhe von 500 Millionen Dollar. Ohne die Expresslieferungen müssten Kunden ab März zwei bis drei Tage statt der gewohnten 24 Stunden auf die Zustellung ihrer Filme warten.
Experten rechnen mit erheblichen Umsatzeinbrüchen und Kundenverlusten für die vom Postweg abhängigen Anbieter. Bislang hat sich noch keines der betroffenen Unternehmen zu dem Sachverhalt geäußert. [dm]
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