Die Hauptangeklagten im Prozess um gewerbsmäßige Streaming-Piraterie über das Portal „iStream.to“ hatten Betrug in mehr als 20.000 Fällen eingeräumt, der Pay-TV-Anbietern wie Sky seiner Zeit Millionenschäden zugefügt hatte.
Zwischen Oktober 2011 und Februar 2016 hatten die angeklagten jungen Männer an rund 7400 Nutzer Pay-TV-Pakete zum Schleuderpreis verkauft: Für 4,99 EUR gab es Sky – beim Sender fielen so Einnahmen in geschätzter Höhe von 3,1 Millionen aus.
Im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs verpflichteten sich die Hauptangeklagten, Schadensersatz von 150.000 zu zahlen. Das konnte die Härte des Urteils zusammen mit vollumfänglichen Geständnissen zwar abmildern, dennoch wurden drei der Drahtzieher des Schwarzmarkt-Deals zu Haftstrafen zwischen acht Monaten und zwei Jahren verurteilt. Diese wurden von der 4. große Jugendkammer des Landgerichts in Lüneburg allerdings zur Bewährung ausgesetzt.
Kein Angeklagter war hierbei zur Tatzeit älter als 24 Jahre – wobei einer der Beschuldigten auch nicht wirklich viel für seine Tatbeteiligung eingestrichen hatte: 100 Euro und kostenloses Pay-TV waren dem bescheidenen Mittäter genug. Dafür kam er vor Gericht mit einer Verwarnung davon.
[rs]
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