Die Angriffe auf persönliche Daten von Sony-Kunden nehmen kein Ende. Jetzt ist eine Hackergruppe nach eigenen Angaben in Computer des Filmstudios Sony Pictures eingedrungen – und an Nutzerdaten von mehr als einer Million Kunden gelangt.
Sony und seine Kunden werden erneut mit einem massiven Diebstahl von Nutzerdaten konfrontiert. Diesmal gelangten die Angreifer einer Hackergruppe nach eigenen Angaben in den Besitz von Informationen über mehr als eine Million Kunden der Kinofilm-Tochter Sony Pictures. Ein Sony-Sprecher in den USA teilte mit, die Sache werde noch geprüft.
„Wir sind gerade bei SonyPictures.com eingebrochen und an mehr als 1 000 000 persönliche Nutzerdaten gelangt, einschließlich Passwörter, E-Mail-Adressen, Postadressen und Geburtsdaten“, erklärte die Hackergruppe Lulz Security (LulzSec) in einer schriftlichen Mitteilung.
Aus Mangel an Ressourcen seien nicht alle Daten kopiert worden, sondern nur eine Auswahl. Diese wurden im Internet veröffentlicht. In Stichproben erwiesen sich die Daten als authentisch. Neben Sony Pictures seien auch Datenbanken für das Musikgeschäft von Sony in Belgien und den Niederlanden betroffen.
Lulz Security erklärte, die Server von Sony Pictures seien einfach zu knacken gewesen, mit einem als „SQL Injection“ bezeichneten Verfahren, bei dem Datenbankabfragen manipuliert werden. Die Passwörter seien unverschlüsselt aufbewahrt worden, erklärten die Hacker. Zu ihren Beweggründen erklärten sie, sie hätten demonstrieren wollen, wie unsicher die Server von Sony seien.
Erst im April hatten Unbekannte die Sony-Netzwerke für Konsolen- und Computerspiele sowie den Film- und Musikdienst Qriocity geknackt. Dadurch bekamen sie Zugang zu mehr als 100 Millionen Kundendatensätzen. Sony ist gerade dabei, die wochenlang abgeschalteten Netze wieder vollständig hochzufahren (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
DasManagement beteuerte wiederholt, nach dem riesigen Datendiebstahl allesErdenkliche für mehr Sicherheit getan zu haben. Danach gab esallerdings noch mehrere kleinere Sicherheitspannen. Konzernchef HowardStringer hatte bereits gesagt, dass zukünftige Sicherheitslücken nicht“zu 100 Prozent“ ausgeschlossen werden könnten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
[Andrej Sokolow/Peter Zschunke]
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