Der britische Medienminister Jeremy Hunt hat am Donnerstag erwartungsgemäß seine Zustimmung für die Komplettübernahme des britischen Pay-TV-Konzerns BSkyB durch Medienmogul Rupert Murdoch und seine News Corp. signalisiert.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa soll bis zum 21. März eine endgültige Entscheidung mitgeteilt werden. Murdoch hatte den britischen Medienhütern zuvor als Zugeständnis eine Herauslösung des Nachrichtensenders Sky News aus dem BSkyB-Imperium angeboten, um Vorbehalte bezüglich einer Einschränkung der Meinungsvielfalt in der britischen Medienlandschaft zu zerstreuen.
Bereits am Mittwochabend hatte Murdoch ein offizielles Kompromissangebot vorgelegt. Demnach soll Sky News als selbständiges Unternehmen mit unabhängiger Führungsspitze auf Basis der derzeitigen Eigentümerstruktur fortgerführt und bis zu zehn Jahre lang finanziell von News Corp. unterstützt werden.Laut dpa ist auch eine Verpflichtung, die eigene Beteiligung nicht über einen Schwellwert von 39 Prozent auszubauen, Teil der Offerte. Außerdem solle der Name Sky News mindestens sieben Jahre lang erhalten bleiben.
Bislang hält Murdoch 39 Prozent der Anteile an dem Pay-TV-Veranstalter. DerÜbernahme der restlichen 61 Prozent für einen Kaufpreis von 9,2Milliarden Euro hatte die EU-Kommission bereits im Dezember zugestimmt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).Die Medienaufsicht Ofcom hatte am Ende Januar eine kartellrechtlicheÜberprüfung angekündigt, Murdoch aber eine Frist eingeräumt, um weitereZugeständnisse zu machen, die Bedenken gegen ein mögliches Medienmonopolausräumen könnten.
Murdochs News Corp. ist in Großbritannien an zahlreichenauflagenstarken Tageszeitungen beteiligt. Dazu gehören „The Times“ und“The Sunday Times“ sowie die Boulevardblätter „The Sun“ und „News of theWorld“. Auch an dem deutschen Bezahlfernseh-Anbieter Sky hält derMedienkonzern eine Beteiligung, die sich durch Kapitalnachschüsse demSchwellwert von 49,9 Prozent annähert. [ar]
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