Der Cebit-Neustart dieses Jahr missglückte: Die einst weltgrößte Computershow hat künftig ausgedient. Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf rückläufige Buchungen für 2019.
Industrienahe Themen sollten in die Hannover Messe, die weltgrößte Industriemesse, eingebunden werden, teilte die Deutsche Messe AG am Mittwoch mit. Digitalisierung sei bei nahezu allen Branchenfachmessen das beherrschende Thema, eine Messe wie die Cebit stoße daher zunehmend auf eine sinkende Nachfrage.
Messechef Oliver Frese bat den Aufsichtsrat um Entbindung von seinen Aufgaben zum 31. Dezember – das Gremium stimmte zu. Bernd Althusmann, Aufsichtsratschef und Niedersachsens Wirtschaftsminister, sprach von „Bedauern und Respekt“.
2019 wird es folglich keine weitere Auflage der Cebit geben – auch keine kleinere oder anderweitige Neuinterpretation. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Unternehmenskreisen. Die Mitarbeiter würden zur Zeit informiert, bestätigte ein Sprecher.
In diesem Jahr hatten die Organisatoren der Deutschen Messe AG versucht, die Cebit als „Europas führendes Digital-Event“ neu zu positionieren. Das Konzept für 2019 sollte sich eigentlich um die Zukunft der Mobilität drehen, außerdem auch die Transformation etwa der Versicherungs- und Gesundheitsbranchen aufgegriffen werden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Darüber hinaus war auch geplant wieder zu expandieren und den Messezeitraum für Besucher auf fünf Tage auszuweiten.
Da der Erfolg der neuen Ausrichtung dieses Jahr jedoch ausblieb – insgesamt lockte die Cebit in neuem Gewand nur 120.000 Menschen aufs Messegelände und damit noch einmal deutlich weniger als 2017 – wird das einstige Prunkstück der deutschen Computer- und Messe-Landschaft nun eingestellt.
Korrektur: Anfangs hieß es zu Artikelbeginn fälschlicherweise „2020“. Die Cebit wird jedoch schon 2019 nicht mehr stattfinden. [dpa]
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