Nach den jüngsten Äußerungen des dänischen Regisseurs Lars von Trier („Antichrist“, „Dogville“) bei den Filmfestspielen von Cannes über Adolf Hitler, ist er offiziell zur „unerwünschten Person“ erklärt worden.
Die jüngsten Kommentare des Filmemachers seien „nicht akzeptabel, nicht tolerierbar und stehen im Gegensatz zu den Idealen der Humanität und Großzügigkeit“ des Festivals, heißt es in der Erklärung. Die Organisatoren verurteilten die Aussagen aufs Schärfste und erklärten von Trier für das derzeit laufende Festival „mit sofortiger Wirkung zur Persona non grata“.
Bei der Pressekonferenz wurde der Däne von einem US-amerikanischen Journalisten auf seine deutschen Wurzeln angesprochen. Lars von Trier sagte, dass er erst vor Kurzem herausgefunden habe, dass er offenbar ein Nazi sei, denn „nicht alles, was Hitler gemacht hat, war wirklich schlecht“, hieß es. „Ich bin ein Nazi“, sagte er. „Ich verstehe Hitler. Ich glaube, dass er ein paar schlechte Dinge gemacht hat, klar, aber ich kann ihn mir in seinem Bunker vorstellen, am Ende“. Außerdem möge er die Architektur vonAlbert Speer. Er sehe eine durchaus menschliche Seite in der Person des Adolf Hitler und könne sich vorstellen, einen Film mit dem Titel „Die Endlösung“ zu drehen, so der Däne.
Nur Stunden später entschuldigte sich der Regisseur für seine Äußerungen. Er habe sich von „einer Provokation zu diesen Worten führen lassen“, so der 55-Jährige. Es tue ihm sehr leid, falls er mit seinen Äußerungen unschuldige Menschen verletzt habe. Er selbst sei weder rassistisch noch habe er Vorurteile gegenüber Minderheiten. Weiterhin stellte er im Nachhinein klar: „Ich bin auch kein Nazi“.
Der Filmemacher stellte am Mittwochvormittag (Ortszeit) sein neues Drama „Melancholia“ in der französischen Küstenstadt vor, in dem unter anderem Schauspieler wie Kirsten Dunst and Charlotte Gainsbourg zu sehen sind. In Deutschland wird der Film erst ab 6. Oktober zu sehen sein.
[dpa/dm]
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