Bei dem Kabelbrand im Sendezentrum von ProSiebenSat.1 in Unterföhring ist am Dienstagabend ein Sachschaden in Höhe von etwa einer halben Million Euro entstanden. Das bestätigte ein Sprecher der Münchener Polizei am Mittwochnachmittag.
Kein Schaden soll hingegen den Werbepartnern entstehen, die aufgrund der Ausfälle in der Sendetechnik ihre Spots nicht im Umfeld der Sendungen „Akte 20.11“ auf Sat.1 und „Die Alm“ bei ProSieben platzieren konnten. Für die nicht gesendete Werbung werde es eine Ausgleichslösung geben, sagte ein Sprecher der Sendergruppe. Sie werde zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt.
Der Brand hatte auch zu Problemen beim Abfahren von Sendungen geführt. Im Anschluss an „Die Alm“, die ohne Unterbrechung eine Stunde lang über die Qualen der zahlreichen C-Promi-Kandidaten berichtete, wurde zur Überraschung der Zuschauer eine direkte Wiederholung angehängt. Moderatorin Janine Kunze begründete das mit „großen technischen Problemen“ im Sendezentrum.
Auch Sat.1 konfrontierte die Zuschauer kurz nach Mitternacht mit einer nicht geplanten erneuten Ausstrahlung der Champions-League-Qualifikationspartie zwischen dem FC Zürich und Bayern München vom gleichen Abend. Selbst nach Mitternacht kam es noch zu Ausfällen bei der Einblendung der Senderlogos, am frühen Morgen lief dann wieder alles reibungslos.
Am Mittwochmorgen bestätigte die Feuerwehr, defekte Kabel seien die Brandursache gewesen. Der Brand sei demnach am späten Dienstagabend im zweiten Stock des Gebäudes bei einer Baustelle ausgebrochen. Dort entzündeten sich auf einer Länge von etwa 20 Metern Kabel, wodurch es stark rauchte.
Wegen der Bauarbeiten standen viele Türen offen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr, deshalb wurden große Teile des Hauses verraucht. Wegen der großen Hitze sei zudem eine Wasserleitung geborsten und habe zusätzlichen Schaden verursacht. Über die Schadenshöhe lagen zunächst keine genauen Angaben vor. Bei dem Einsatz waren etwa 70 Feuerwehrmänner mit 14 Fahrzeugen vor Ort.
ProSiebenSat.1 betonte in einer Mitteilung, es seien keine Menschen zu Schaden gekommen. Dank eines umfangreichen Notfallsystems und der schnellen Reaktion des Personals vor Ort habe der Brand „nur minimale Auswirkungen auf das laufende Programm“ gehabt. Die Sendesicherheit von Sat.1, ProSieben, Kabel Eins, Sixx und digitalen Spartenkanälen sei gewährleistet. Alle Programme liefen wieder normal. [ar]
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