Die United-Internet-Gruppe will auch außerhalb von Ballungszentren ein Mobilfunknetz anbieten. Dazu müsste das Unternehmen aber zuerst bei der 5G-Auktion reüssieren.
„Wir haben das Ziel, ein bundesweites Netz zu bauen“, sagte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth der Zeitung „Die Welt“ (Freitag). Die Unternehmenstochter Drillisch ist als Neueinsteiger mit im Rennen um die 5G-Frequenzen. Dommermuth betonte, solch ein Plan bedeute, dass das Unternehmen nach der aktuellen Auktion bei der nächsten Versteigerung auch Flächenfrequenzen erwerben müsse.
„Und das ist auch unser Plan.“
Derzeit werden kurzwellige Frequenzen versteigert mit geringer Reichweite, die vor allem für Ballungsgebiete geeignet sind. Am Donnerstag hatte Dommermuth betont, United Internet wolle das Netz nicht um jeden Preis aufbauen.
Im Gegensatz zu den Platzhirschen der Branche, der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica (O2), hat Drillisch noch kein eigenes Netz. Bei den Ausbaupflichten gewährt die Bundesnetzagentur dem Neuling recht großzügige Ausnahmeregeln – bis Ende 2022 müsste er nach einer erfolgreichen Auktion nur 25 Prozent der Haushalte mit schnellem Internet versorgen, für die Wettbewerber gelten 98 Prozent als Ziel. Diese Ausnahmeregelung stößt auf Unverständnis.
So rechnete Telekom-Chef Tim Höttges jüngst vor, dass Drillisch damit Masten auf nur einem Prozent der Fläche aufstellen müsse – und zwar in Ballungszentren.
Dommermuth widersprach, dass sein Unternehmen sich nur die Rosinen herauspicke. Der Konzern zahle jährlich rund 600 Millionen Euro Miete für Mobilfunkvorleistungen an Wettbewerber, damit die Kunden deren Netze nutzen können, sagte er der „Welt“.
„Dieser Betrag steigt jedes Jahr, parallel zu unserem Kundenwachstum. Irgendwann erreicht man hier Summen, bei denen sich ein eigenes Netz rechnet.“[dpa]
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