Sollentuna – Eine schwedische Firma bietet eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Monitoren an: eine Reihe von hölzernen Computermonitoren und Tastaturen, die zum Ziel haben, die Umwelt vor den Einflüssen der Computer-Abfälle schützen.
Zwischen 2002 und 2003 wurden allein in den USA ca. 45 Mio. neue Personalcomputer gekauft. Viele davon werden auf Mülldeponien landen. Es wächst die Befürchtung, dass sich Plastik-Skelette stapeln und giftige Materialien in ihrem Gehäuse, in den Chips und auf dem Display in das Grundwasser sickern. Viele Standard-Plastik-Computergehäuse enthalten Chemikalien, die bromierte Flammenhemmer genannt werden, die den Feuerschutz verbessern sollen. Gelangen diese Krebs erregenden Stoffe in die Umwelt, lagern sie sich in tierischem und menschlichem Gewebe ab. Um das zu vermeiden, produziert das schwedische Unternehmen Swedx Computerbildschirme, Tastaturen und Mäuse mit einem Holzgehäuse.
Swedx, dessen Unternehmenssitz in Sollentuna ist, verwendet in China aufgezogenes Holz, das wesentlich schneller abgebaut wird als Plastik. Swedx hat bereits mehrere Tausend Computerteile verkauft, seitdem es sie letztes Jahr gelauncht hat. Ein 15-Zoll-Flat-Screen, der in Buche oder Esche erhältlich ist, kostet circa 400 Euro, eine Tastatur 50 Euro und eine Maus 40 Euro. Das ist annähernd um 30% mehr als die Plastikversion, sagt der Vizepräsident Jan Salloum. Er glaubt aber, dass die Marktnachfrage weiter wachsen wird.
Aber auch die hölzernen Computer sind kein Wundermittel gegen die Zerstörung der Umwelt. Ausrangierte Teile enthalten andere Schadstoffe wie Blei in den Bildröhren der Monitore und schwere Metalle wie Cadmium in den Mikrochips. Die Gesetzgebung der EU plant in den nächsten zwei Jahren eine Richtlinie einzuführen, die verlangt, dass die Hersteller von Computern die Verantwortung für die Wiederverwertung von elektronischem Müll übernehmen, und bestimmte Flammenhemmer und giftige Metalle für das elektronische Equipment verbietet. Einige amerikanische Bundesstaaten haben Bildschirme auf ihren Mülldeponien verboten. Stattdessen wird empfohlen, alte Geräte weiterzuverkaufen oder herzugeben, anstatt sie einfach wegzuwerfen. (pte)[lf]
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