2010 haben die 100 größten deutschen Medienunternehmen einen Gesamtumsatz von fast 60 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Umsatzplus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit sind die Medienhäuser wieder auf dem Vorkrisen-Niveau von 2008 angekommen.
Das berichtete der Branchendienst „Horizont“ am Mittwoch. Ganz oben im Ranking befindet sich weiterhin der Branchenpriums Bertelsmann mit einem Jahresumsatz von 15,8 Milliarden Euro. Zu Bertelsmann gehört neben dem Verlag Gruner und Jahr auch ein rund 90-prozentiger Anteil an der RTL Group. Auch auf Platz zwei und drei hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert. Die ProSiebenSat.1-Gruppe belegt nach wie vor den zweiten Rang mit einem Jahresumsatz von 3,0 Milliarden Euro. Dicht dahinter reiht sich Axel Springer („Welt“, „Bild“) mit einem Jahresumsatz von 2,9 Milliarden Euro ein.
Überraschender ist jedoch, dass sich das ZDF mit einem Jahresumsatz in Höhe von 2,06 Milliarden Euro auf die fünfte Position vorgekämpft hat und Bauer Media im Vergleich zum Vorjahres-Ranking auf Platz sechs verdrängt. Auch die Plätze sieben und acht haben die Plätze gewechselt: Die Verlagsgruppe Weltbild muss sich knapp Hubert Burda Media geschlagen geben.
Den Aufwärtstrend im Direktvergleich mit 2009 führte der Branchendienst auf die erhöhten Auslandserlöse zurück. Ungefähr ein Drittel der Erlöse seien außerhalb der deutschen Grenzen erzielt worden. Ferner lässt sich der Branchenpriums Bertelsmann auch hier nicht die Butter vom Brot nehmen: Der Konzern erzielte in rund 50 Ländern zwei Drittel seines Umsatzes. Georg von Holtzbrinck mit 61,0 Prozent und die Bauer Media Group 58,0 Prozentfolgen auf dem zweiten und dritten Platz im internationalen Geschäfft.
Seit 2009 wird diese Rangliste von der Deutschen Post DHL herausgegeben. Die Daten basieren überwiegend auf Selbstauskünften der Medienhäuser. In Fällen der Verweigerung offizieller Zahlen liegen entsprechende Schätzungen sowie Sekundärquellen wie der Bundesanzeiger und die Hoppenstedt-Firmendatenbank sowie Marktstatistiken als Quelle zugrunde. [mho]
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