
Berlin – Das Fernsehen entwickelt sich vor dem Hintergrund der zunehmenden Konvergenz der Medien immer mehr zu einem Parallelmedium.
Dies ergab eine vom Marktforschungsinstitut mindline media durchgeführte repräsentative Umfrage. Danach wendet sich jeder zweite Fernsehzuschauer ab 14 Jahre gleichzeitig anderen Medien zu – es wird beim Fernsehen vor allem telefoniert, gelesen oder im Internet gesurft oder gechattet. Besonders ausgeprägt ist die parallele Mediennutzung unter den jüngeren Zielgruppen.
Mithin muss sich das Fernsehen die Aufmerksamkeit seiner Zuschauer immer mehr mit anderen Medien teilen. Besonders junge Zuschauer telefonieren, surfen oder chatten während des Fernsehens.
Am häufigsten wird nebenher telefoniert (29 Prozent), gelesen (20 Prozent) oder im Internet gesurft oder gechattet (13 Prozent). Jeder zehnte Fernsehzuschauer verschickt während des Fernsehens SMS, fast ebenso viele spielen am Computer, im Internet oder auf dem Handy (9 Prozent) oder hören Musik (acht Prozent).
Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es zwei Drittel (67 Prozent), die beim Fernsehen noch andere Medien nutzen, bei den 30- bis 49- Jährigen ist es knapp die Hälfte und bei den Zuschauern ab 50 Jahre nur noch 41 Prozent. Zwei Fünftel (41 Prozent) der unter 30-Jährigen telefonieren, während der Fernseher läuft, 31 Prozent verschicken SMS, 29 Prozent sind gleichzeitig im Internet. Mit zunehmendem Alter wird nur eine Form der Parallelnutzung häufiger: das Lesen. Jeder vierte Zuschauer ab 50 Jahre liest, während der Fernseher läuft.
Für die Untersuchung wurden 1000 deutschsprachige Menschen ab 14 Jahre im Dezember 2008 telefonisch befragt.
Dieter Storll, Geschäftsführer von mindline media, zu den Ergebnissen der Studie: „Unter den Jüngeren ist die Parallelnutzung von TV und anderen Medien inzwischen weit verbreitet, nur bei einer Minderheit der jungen Zuschauer kann das Fernsehen noch mit ungeteilter Aufmerksamkeit rechnen. Insbesondere bei den 14- bis 19-Jährigen ist die parallele Nutzung von TV und Internet üblich geworden. Wohlgemerkt: die Betonung liegt auf der Parallelität der Medienaktivitäten – wir haben bewusst den Begriff Nebenbeimedium vermieden -, denn trotz hoher Internetaffinität ist in der jungen Altersgruppe die Fernsehdauer ja keineswegs rückläufig“. [mg]
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