Die digitale Bildung kommt nach Ansicht der meisten Deutschen in der Schule zu kurz.
Mehr als zwei Drittel der Befragten einer aktuellen Forsa-Umfrage meinen, dass die politisch Verantwortlichen sich nicht genügend darum kümmern. Die Ergebnisse der Umfrage liegen der Deutschen Presse-Agentur in Auszügen vor. An diesem Donnerstag soll der von der FDP-Fraktion in Auftrag gegebene „Digitalisierungsmonitor“ offiziell vorgestellt werden.
Eine ähnlich hohe Zahl (72 Prozent) der Befragten hält Lehrer für nicht gut vorbereitet für den Einsatz digitaler Lern- und Lehrmethoden. Allerdings ist die Bevölkerung auch gespalten in der Frage, ob solche Methoden ein individuelles Lerntempo erlauben: 44 Prozent glauben das, ebenso viele glauben es nicht.
Zugleich halten mehr als vier von fünf Befragten digitale Kompetenzen wie Programmierkenntnisse für wichtig oder sehr wichtig für die späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Nur jeder Fünfte sieht Schülerinnen und Schüler auf diese Anforderungen ausreichend vorbereitet.
77 Prozent der Teilnehmer der Umfrage sehen das so genannte Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern als das größte Hindernis für digitale Bildung in den Schulen. Bildungspolitik ist in Deutschland weitgehend Ländersache. CDU, CSU und SPD haben in ihren Koalitionsverhandlungen aber eine Grundgesetzänderung vereinbart, damit der Bund sich stärker an der Finanzierung der Bildungsinfrastruktur beteiligen kann.
Für die Umfrage wurden 1005 Personen ab 18 Jahren zwischen dem 18. und 26. Juli telefonisch befragt. Die Fehlertoleranz liegt laut Forsa bei +/- 3 Prozentpunkten.
[dpa]
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