Die überwiegende Mehrheit der Hollywoodstudios setzt auf das Digitalformat Ultraviolet als Weg in die Zukunft. Analysten bleiben skeptisch: Technische Probleme sowie das Fehlen von Apple-Geräten könnten Kunden abschrecken.
Mit zwei konkurrierenden physischen Formaten, der Blu-ray und DVD, sowie bereits existierenden Onlineangeboten „wird der Einstieg des neuen Formats Ultraviolet in den Markt ein schwerer“, teilte das Marktforschungsunternehmen Strategy Analytics zum Wochenende mit. Einer der wichtigsten Aufgaben für eine erfolgreiche Markteinführung des neuen Formats sei es für die verantwortlichen Studios, Nutzern klar und deutlich zu vermitteln, warum sie künftig Ultraviolet nutzen sollten.
Den Forschern zufolge könnten zwei Aspekte den Erfolg des Formats gefährden. Physische Formate sowie bereits existierende Streamingangebote hätten sich bereits fest in vielen Haushalten etabliert. Sollte es zu technischen Problemen kommen, könnte das Nutzer langfristig abschrecken, hieß es.
Ebenfalls kritisch äußerten sich die Forscher über die Rolle des Elektronikriesen Apple, der sich nicht an Ultraviolet beteiligen möchte. Das neue Digitalformat sei darauf ausgelegt, von einer Vielzahl mobiler Geräte aus genutzt zu werden. Mit Produkten wie dem iPad oder dem iPhone sei Apple „einer der wichtigsten Spieler des Marktes“, hieß es weiter. Sollten Ultraviolet-Inhalte auf diesen Geräten nicht laufen, werde es das Format schwer haben sich durchzusetzen, so Strategy Analytics.
Die sechs großen Hollwood-Filmstudios 20th Century Fox, Paramount, Sony, Universal, Warner Bros. und Lionsgate hatten im Januar auf der CES in Las Vegas das Format Ultraviolet zur digitalen Filmdistribution vorgestellt. Das System soll es ermöglichen, Filmdateien auf verschiedenen Plattformen wie Fernsehern, PCs Spielekonsolen, Tablet-PCs und Smartphones wiederzugeben. Warner Bros. will bereits in diesem Herbst erste Titel für Ultraviolet anbieten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [dm]
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