Mit der Ankündigung, seine UKW-Infrastruktur verkaufen zu wollen, überraschte Media Broadcast. Divicon Media, Konkurrent des Dienstleisters, bekundet zwar Interesse an einigen Antennen, sieht aber auch mehrere Risiken.
Um sich vollständig auf die digitalen Übertragungswege konzentrieren zu können, hat Media Broadcast den Verkauf bzw. den Abbau seiner UKW-Infrastruktur angekündigt. Von Seiten der bisherigen Konkurrenz wie Uplink oder Divicon Media wurde bereits Interesse an den Antennenanlagen signalisiert, doch vor allem die in Leipzig ansässige Divicon sieht in dem Verkauf auch mehrere Risiken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
So sieht Divicon in dem Rückzug eine Verlagerung des Ausfallrisikos von alten Antennen an die Radiosender, denn bisher habe Media Broadcast den regulierten Teil des Marktes, wozu die Antennen und Transmitter gehören, zur Veräußerung angeboten. Dies könnte nach Ansicht des Full-Service-Dienstleisters eine „Erhöhung der Verbreitungskosten ‚durch die Hintertüre'“ bedeuten. Zumal die meisten Antennen bereits ein hohes Alter haben und durch neue ersetzt werden könnten.
Juristische Auseinandersetzungen aufgrund der Verbreitung mehrerer Programme verschiedener Veranstalter über eine Antenne seien ein weiteres Problem, auf das sich potentielle Interessenten einstellen müssten. Um die Risiken zu minimieren, sieht Divicon Media die Regulierungsbehörden gefordert. So sollte Media Broadcast verpflichtet werden, die bisherigen Antennen zur reibungslosen Programmverbreitung bis zum Austausch weiter zu betreiben.
Mike Lehmann, Geschäftsführer der Divicon Media, fordert zudem, dass Media Broadcast seine alten Antennen auf eigene Kosten zurückbaut, „wenn der Verkauf bisheriger UKW-Antennen seitens der Media Broadcast nicht zu objektiv sinnvollen, nachvollziehbaren Preisen erfolgen kann oder Wettbewerber am gleichen Standort eine neue Antenne deutlich preiswerter betreiben können.“ [buhl]
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