Die Finanzierung des Eurovision Song Contests sorgt in der Ukraine für mächtig Zündstoff, nun ist der ukrainische TV-Chef deswegen zugetreten.
Die Vorbereitungen für den Eurovision Song Contest (ESC) 2017 in Kiew geraten durch den Rücktritt eines der Hauptorganisatoren ins Stocken. Wegen ungelöster Finanzprobleme kündigte der Chef des ukrainischen Staatsfernsehens, Surab Alassanija, am Dienstag seinen Abgang an. Nach Abzug der Kosten für den ESC bleibe der TV-Anstalt zu wenig Geld für andere Projekte, erklärte er seine Entscheidung.
Die Regierung hatte zuvor 16 der 43 Millionen Euro des Senderbudgets für den ESC reserviert. Die Stadt Kiew sagte weitere 7,1 Millionen Euro für Infrastruktur zu. „Regierung, meinst du das ernst?“, schrieb der 51-jährige Alassanija in seiner Rücktrittserklärung.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko forderte das Kabinett auf, schnell einen Nachfolger für den TV-Chef zu finden. „Die Situation ist ernst“, sagte der Ex-Boxweltmeister. Die Fernsehanstalt übernehme einen großen Teil der Vorbereitungen.
Die Ukraine trägt das europaweite Musik- und TV-Spektakel nach 2005 zum zweiten Mal aus. Die Sängerin Jamala hatte im Mai 2016 in Stockholm mit ihrem Song „1944“ für die Ukraine gewonnen. [dpa/kw]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com