UK-Alkoholwerbung bald Geschichte

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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London – In Großbritannien geht die Medienbehörde Ofcom strikt gegen Alkoholwerbung vor.

Der Entwurf eines Maßnahmenkatalogs für restriktive Regelungen in diesem Bereich wird am ersten November dieses Jahres vorgelegt, so der Media Guardian. Massive Kritik kommt von Seiten der Getränkeindustrie, die eine Reduzierung der Alkoholwerbung um 85 Prozent befürchtet, falls ein derartiges Gesetz in Kraft tritt. Die Medienbehörde verfolgt das allgemeine Ziel, all jene Werbungen zu verbannen, die primär Jugendliche ansprechen, auch dann, wenn hier Werbung für Jugendliche über 18 Jahren erlaubt ist. Ein Sprecher der Medienbehörde bekräftigt diese Bestrebungen als beste Lösung im Gegensatz zu einem generellen Verbot von Alkoholwerbung. Die Alkoholindustrie gibt jährlich in Großbritannien alleine für TV-Werbung rund 181 Mio. Euro aus bei Umsätzen in der Höhe von 40 Mrd. Euro.
 
Die Ofcom verfolgt in ihren Bemühungen gezielte Restriktionen, die sich an Werbeeinschaltungen richten, die Cartoons, Tiere und Musik beinhalten, die möglicherweise Kinder ansprechen könnten. Betroffen davon sind dann u.a. auch eine aktuelle UK-Kampagne von Bacardi mit George Clooney, die nach Angaben des Unternehmens durchaus auch Menschen unter 18 Jahren anspricht, obwohl die Zielgruppe der Bacardi-Trinker weiblich und über 35 ist. Die aktuellen gesetzlichen Regelungen verbieten zwar all jene Werbeeinschaltungen, die auch Kinder ansprechen, in der Handhabung jedoch soll die Balance zwischen Inhalten für Erwachsene und Jugendliche bewertet werden.
 
Auch die britische Advertising Association erteilt der Getränkeindustrie Schützenhilfe und kritisiert die geplanten Änderungen der Ofcom scharf. Untersuchungen würden ergeben, dass dann nur mehr 14 Prozent aller Alkoholwerbungen gesendet werden dürfen. Bei Bacardi gehe dies sogar soweit, dass das Firmenlogo, die Fledermaus, geändert werden muss. Ein Sprecher des Unternehmens stellte auch die Bemühungen der Medienbehörde in Frage, künftig sexuelle Zweideutigkeiten bei Werbeinhalten restriktiver zu handhaben. Die Idee, dass Werbung all das beeinflussen soll, was bereits in den Köpfen der Teenager im Bereich Sexualität und Alkohol vorhanden ist, sei schwer zu akzeptieren, so Bacardi. (pte)[lf]

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