Die geplante Übernahme von Kabel BW durch das US-Unternehmen Liberty Global verzögert sich. Das Bundeskartellamt benötigt mehr Zeit, um den Kauf zu überprüfen. Um der Behörde die Entscheidung zu erleichtern, sollen die Unternehmen Zugeständnisse angeboten haben.
Die Entscheidung des Kartellamtes soll nun bis zum 15. Dezember erfolgen, teilte die Nachrichtenagentur Reuters am Freitagabend unter Berufung auf eine Amtssprecherin mit. Um den milliardenschweren Deal zu retten, hätten Liberty Global und der Kabelnetzbetreiber Kabel BW dem Kartellamt ein „Zusagen-Angebot“ unterbreitet. Wie genau dieses aussehe, wollten die beiden Unternehmen jedoch nicht verraten. Mit dem Verkauf von Firmenteilen hätten sie aber die Möglichkeit, die Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen, hieß es weiter.
Gegenüber der Nachrichtenagentur zeigte sich ein Sprecher des amerikanischen Unternehmens weiterhin zuversichtlich, grünes Licht für die Übernahme zu erhalten. Eine vorläufige Entscheidung des Kartellamtes soll in rund einer Woche fallen. Dann hätten die Unternehmen im Falle einer möglichen Abmahnung der Transaktionspläne Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Im September ging Liberty noch von einem positiven Bescheid aus.
Liberty will rund drei Milliarden Euro für die Übernahme von Kabel BW bezahlen und damit zum zweitgrößten Kabelnetzbetreiber in Deutschland aufsteigen. Der Kauf wurde bereits im März vereinbart. Gemeinsam mit der Liberty-Tochter Unitymedia würde der amerikanische Konzern dann rund sieben Millionen Haushalte in Deutschland erreichen können. [rh]
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