Der italienische Medienkonzern Mediaset strebt offenbar erheblichen Einfluss auf die deutsche TV-Gruppe an und nutzt dabei die Schwäche der Aktie in der Corona-Krise aus.
Schritt für Schritt ergattert sich Mediaset größeren Einfluss: Erst im März 2020 nutzte der italienische Medienkonzern die Schwäche der ProSiebenSat.1-Aktie um seinen Anteil an dem Medienhaus auf knapp 20 Prozent zu verdoppeln. Damit scheint jedoch längst nicht Schluss zu sein, wie das Hamburger Medienmagazin „new business“ berichtete.
Der Mediaset-Konzern, der von der Familie des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrolliert wird, erwarb den ersten Anteil an ProSiebenSat.1 im Mai 2019 mit 9,6 Prozent und erhöhte den Anteil im November 2019 um 5,5 Prozent auf 15,1 Prozent. Damals signalisierte Pier Silvio Berlusconi eine weitere Aufstockung. Schließlich kaufte die spanische Tochter Mediaset España im März 2020 für rund 61 Millionen Euro weitere 4,25 Prozent an ProSiebenSat.1 erhöhte und damit ihren Anteil auf 9,75 Prozent erhöht. Weitere 9,6 Prozent bleiben bei der Konzernmutter Mediaset.
Offenbar will das italienische Medienimperium seine Anteile auf 25 Prozent oder mehr aufstocken, wie das Hamburger Medienmagazin „new business“ berichtete. Beim Bundeskartellamt sei in Erfahrung gebracht worden, dass Mediaset einen „wettbewerblich erheblichen Einfluss“ bei ProSiebenSat.1 anzustreben gedenkt. Dazu wollten sich laut des Medienmagazins aber weder ProSiebenSat.1 noch Mediaset äußern.
Allerdings könnte der erneute Aktienankauf des italienischen Medienkonzerns schlussendlich auf eine Übernahme der deutschen TV-Gruppe abzielen.
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