
Wie andere Länder bessere Rahmenbedingungen für den dringend benötigten Breitbandausbau stellen, verdeutlichte eine mit internationalen Gästen besetzte Podiumsdiskussion, moderiert vom Brüsseler Anwalt Dr. Alexander Benczek Ende Juni in Norderstedt bei Hamburg.
David Cullen aus England, Mikael Ek aus Schweden, Pere Alemany aus Spanien und Christian Berg aus Dänemark repräsentieren Organisationen beziehungsweise Unternehmen, die den Glasfaserausbau in ihrer Heimat voranbringen. Im „Glasfaser-Wunderland“ Schweden sind beispielsweise bereits über 55 Prozent der Haushalte mit Glasfaseranschlüssen versorgt, auch eine Folge geänderter Fernsehgewohnheiten.
Ein Großteil der Ausbauanstrengungen erfolgt dort durch starke lokale Anbieter, die durch die Regierung „maßgeblich unterstützt“ werden. Die meisten Starkstromkabel werden dort unterirdisch verlegt – zusammen mit Glasfaserleitungen. Dies wäre nach Ansicht der Diskussionsteilnehmer besonders ein Modell für die deutsche Energiewende.
Spanien liefert dagegen ein gutes Beispiel, wie wenige große Anbieter den Markt negativ beeinflussen: Schnelles Internet gibt es dort nur in den Ballungsräumen. Die ländlichen Regionen sind dagegen deutlich abgehängt – ohne Aussicht auf schnelle Besserung.
Die Diskutanten waren sich einig, dass es weiteren Rückenwind von der Politik in Deutschland geben muss, besonders für die ausbauenden Unternehmen. Die politischen Entscheidungsträger müssten begreifen, dass Infrastruktur eine öffentliche Aufgabe sei – dazu gehöre auch Glasfaser: Den Weg in die Gigabit-Gesellschaft könne man nicht nur mit guten Vorsätzen pflastern. [th]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com