Die werbetreibende Wirtschaft hat ihre Kritik an den deutschen Privatsendern bekräftigt.
Die Organisation Werbungstreibende im Markenverband (OWM) veröffentlichte am Montag sieben Punkte, in denen unter anderem zu hohe Preise für Werbespots und sinkende Reichweiten angesichts stärker werdender Konkurrenz durch digitale Anbieter beklagt werden.
„Die Zuverlässigkeit von TV als wichtigstes Reichweitenmedium nimmt immer weiter ab, während die Kosten für die werbenden Unternehmen deutlich steigen“, kritisierte der Verbandsvorsitzende Uwe Storch.
Verluste beim jüngeren Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, das für die Werbewirtschaft besonders interessant ist, sind deutlich: 160 Minuten pro Tag schauten sie letztes Jahr fern – 2016 waren es nach Angaben von Media Control noch 171 Minuten.
Den TV-Sendern ist die Entwicklung bewusst. Fernsehen stehe vor großen Veränderungen, sagte Andreas Kühner, Kommunikationsleiter der Marketing Organisation Screenforce. Trotzdem gebe es kein anderes Medium, das zu einem Zeitpunkt so viele Menschen erreiche.
In ihrem Kerngeschäft investierten die Sender in diesem Jahr rund acht Milliarden Euro, der Schwerpunkt liege dabei auf Deutscher Fiction und Serie sowie lokalen Inhalten.
Bei dem Branchenevent „Screenforce Days“ in Köln wollen die Privatsender die Höhepunkte der kommenden Programmsaison ab Herbst am Mittwoch und Donnerstag präsentieren. Rund 2000 Fachbesucher, die später Werbung bei den Sendern schalten sollen, werden dazu erwartet. Bei der Verkaufsshow für die Werbeindustrie soll auch die Rockband Mando Diao auftreten.
[dpa]
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