Formel-1-Chef Bernie Ecclestone erwartet keine größeren Einnahmeverluste durch das TV-Rechte-Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Er wolle dafür Sorge tragen, auch weiter die Einkünfte zu maximieren.
Die Vermarkter der Königsklasse des Motorsports seien „schon immer einen Schritt voraus“ gewesen, sagte der Brite der Tageszeitung „Daily Telegraph“ (Donnerstag). Der EuGH hatte entschieden, dass Exklusivitätsrechte unzulässig sind, da sie den europäischen Binnenmarkt in nationale Märkte trennen.
„Wir werden abwarten und sehen, was passiert“, sagte Ecclestone. „Wir versuchen, auch weiterhin die Nase vorn zu behalten und unsere Einkünfte zu maximieren“, fügte der 80-Jährige hinzu. Vor kurzem hatte der Formel-1-Boss einen umstrittenen Deal für den britischen Fernsehmarkt ausgehandelt. Künftig teilen sich dort die BBC und der Bezahlsender Sky die exklusiven Rechte.
In Deutschland überträgt neben RTL seit Jahren Sky alle Rennen. In seinem Urteil vom Dienstag hatte das Gericht festgestellt, dass zum Empfang von Übertragungen im Bezahlfernsehen ausländische Decoderkarten nicht verboten werden dürfen. Experten halten daher Einbußen für Pay-TV-Sender für möglich. „Für uns ist das Wichtigste, die höchstmöglichen Zuschauerzahlen für die Formel 1 zu bekommen. Wir werden uns anpassen“, sagte Ecclestone.
Hintergrund des EuGH-Urteils war ein Rechtsstreit zwischen der englischen Fußball-Liga und einer Kneipenwirtin. So etwas will Ecclestone nicht riskieren. „Bei den Pubs könnte es passieren, dass wir es ihnen in Zukunft kostenlos überlassen, wenn es sein muss“, meinte der Rechte-Mitinhaber. [dpa/nn]
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