Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat sich von dem Ziel verabschiedet, den defizitären Geschäftsbereich Flachbildfernseher noch in diesem Geschäftsjahr in die Gewinnzone zurückzuführen.
Das Minus liege deutlich höher als erwartet, räumte das Unternehmen in einem am Montag veröffentlichten Update zur Geschäftsentwicklung ein. Für das erste Quartal 2011 gehe man von einer Ausweitung des operativen Verlusts aus. Nach einem Defizit von 67 Millionen Euro im vorangegangenen Drei-Monats-Abschnitt rechnet das Management im TV-Bereich aktuell mit einem Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 100 bis 120 Millionen Euro.
Philips kämpft nach eigenen Angaben neben hohen Lagerbeständen insbesondere mit dem massiven Preisdruck konkurrierender Anbieter im umkämpften Flat-TV-Markt. Ein Sprecher sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, man prüfe verschiedene Lösungsmodelle, zu denen auch ein Verkauf der Sparte gehöre. Voraussetzung sei aber auch für diese Option das Erreichen der Gewinnzone. Eine Alternative könne auch eine Lizenzvereinbarung sein, um Teile der Sparte auszulagern und den Mutterkonzern zu entlasten.
Für 2011 hat Philips im TV-Bereich zahlreiche Innovationen angekündigt. Dabei setzt das Unternehmen bei der 3D-Darstellung sowohl auf aktive Lösungen mit Shutter-Briller („Active 3D“) als auch auf passive Polfilterbrillen („Easy 3D“). Hinzu treten technologische Weiterentwicklungen bei der Bilddarstellung und eine grundlegend überarbeitete „Net TV“-Plattform, die unter dem Namen „Smart TV“ Multimedia-Streaming, personalisierte Programmführer und Internet-Apps sowie die Fernbedienbarkeit per Smartphone kombiniert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [js]
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