Fußballrechte sind ein begehrtes Gut, auch in Italien. Die Vergabe der TV-Rechte an Sky Italia und Mediaset stehen nun aber im Blickpunkt der Staatsanwaltschaft. Nun wurden die Ermittlungen auch auf Klubs und Ligaverband ausgeweitet.
Seit Sommer 2015 wird die italienische Top-Liga Serie A gemeinsam von Silvio Berlusconis Mediaset und Sky Italia im Fernsehen übertragen. Beide Unternehmen ließen sich die begehrten Übertragungsrechte 2014 dem Vernehmen nach 945 Millionen Euro kosten. Wie bereits im Mai bekannt wurde, stehen die Rechteinhaber aber im Verdacht der Wettbewerbsbehinderung und sind im Visier der italienischen Staatsanwaltschaft. Der Skandal zieht nun immer weitere Kreise.
So konzentrieren sich die Ermittlungen nicht mehr nur auf die beiden Fernseh-Unternehmen, auch die Klubs, der Ligaverband, die Kommunikationsagentur RTI und die Beraterfirma Infront erhielten Besuch von den Ermittlern, wie die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“ berichtete. Infront, geführt von Philippe Blatter, Neffe des momentan gesperrten Präsidenten des Fußballweltverbandes FIFA Joseph Blatter, bestätigte entsprechende Berichte zu Durchsuchungen der Büros.
Vorgeworfen wird den Unternehmen die Verletzung europäischer Wettbewerbsregeln. Gegen die Vereine wird ermittelt, da einige Vertreter im Rahmen der Rechtevergabe Zahlungen von Infront angenommen haben sollen. Die Ermittlungen sollen spätestens im April 2016 abgeschlossen werden. [buhl]
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