TV-Rechte: Bundesliga schlägt DAZN-Modell aus

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Bei der aktuellen Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga ist DAZN mit einer neuen Idee um die Ecke gekommen, die aber prompt von der DFL eine Absage erhielt.

DAZN-Chefin Alice Mascia hat der Bundesliga ein TV-Rechte-Modell vorgeschlagen, das ihr Unternehmen in Italien erfolgreich durchsetzen konnte. Darin enthaltene erfolgsabhängige Komponenten können DFL-Boss Steffen Merkel jedoch nicht überzeugen. Er lehnte den Vorschlag umgehend ab. Den „Schlagabtausch“ lieferten sich die beiden Protagonisten via „Sport Bild“.

DAZN-DACH-Chefin Alice Mascia
DAZN-Chefin Alice Mascia ist bei Bundesliga-Chef Steffen Merkel mit einem indirekten Vorschlag abgeblitzt. Bildrechte: DAZN Group

DAZN würde „italienisches Modell“ gerne auf Bundesliga-TV-Rechte anwenden

Bezüglich seiner Kritikpunkte wird Merkel dort deutlich: „Sobald man umsatzabhängige Komponenten in einen Vertrag einbaut, […] bekommen wir ein Problem, was die Vergleichbarkeit (der Angebote) betrifft“. Fakt ist, die DFL will sich bei der aktuell laufenden Ausschreibung der Streaming- und TV-Rechte an der Bundesliga – wie bisher – nur mit fixen Beträgen auseinandersetzen. Das angesprochene „italienische Modell“ sichert der dortigen Serie A in Zeiten, in denen die Gebote für Sportrechte zumindest in Italien und Deutschland rückläufig sind, einen Sockelbetrag zu. Sollte ein bestimmtes Umsatzziel beim TV- beziehungsweise Streamingpartner erreicht werden, würden alle Abo-Einnahmen, die darüber hinausgehen, mit der Liga geteilt.

In Italien müssen die Vereine deshalb mittel- bis langfristig mit deutlich niedrigeren Einnahmen kalkulieren, weil eben noch nicht feststeht, was kurzfristig aus der eventuellen Beteiligung am Umsatz von DAZN dazu kommt, oder eben nicht. Ein Szenario, das Merkel und die Vereine der Bundesliga unbedingt ausschließen möchten.

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  • DAZN Alice Mascia: DAZN Group
  • Endlich – Die Bundesliga startet in die neue Saison_c_DFL Photo Database: © DFL
31 Kommentare im Forum
  1. ... und? Zweimal ist es durch gegangen. Jetzt einmal nicht. Und ich trau mich wetten (und wenn ich die Wette verliere auch egal) bei der Ligue1 Ausschreibung in Frankreich wird das auch so umgesetzt worden sein. Denn man muss die Amazon Abonnenten ja auf DAZN bringen
  2. Absolute Ehrenmann Idee. Warum soll man die DFL nicht am vermeintlichen Glanzwert ihrer Rechte beteiligen bzw. warum lehnt die DFL Provisionen für Massen an neuen Abos und Vollpreiszahlern ab? :whistle: Und das Argument mit der Nichtvergleichbarkeit scheint in den anderen Ländern wo es so gemacht wurde offenbar keins gewesen zu sein.
  3. Die DFL ist ja nicht lebensmüde. Sonst könnte sie ja gleich ihr eigenes Angebot starten und das wirtschaftliche Risiko alleine tragen (das wird sowieso irgendwann kommen). Die von DAZN verfolgte Höchstpreisstrategie geht absehbar in die Hose. Ich hoffe die Liga achtet darauf, dass genügend Bürgschaften für die nächsten Jahre vorgelegt werden.
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