Fernsehinhalte werden nicht mehr ausschließlich über das TV-Gerät im Wohnzimmer konsumiert. Laptops, Smartphones und Tablets geben solche Inhalte dank Streaming ebenfalls wieder. Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), zuständig für die Quotenerhebung im deutschen Fernsehen, will diesen TV-Konsum nun auch in ihre Messung mit aufnehmen.
Seit einigen Jahren wird bereits der Konsum von aufgezeichneten TV-Inhalten von der Quotenmessung erfasst. „Wir stellen fest, dass – entgegen manchen Erwartungen oder Befürchtungen – die zeitversetzte Nutzung im Vergleich zur linearen bzw. Live-Nutzung noch marginal ausfällt“, erklärt Camille Zubayr, zuständig für Medienforschung in der Programmdirektion des Ersten Deutschen Fernsehens. Der Anteil der am häufigsten aufgezeichneten Sendung, des „Tatorts“, liegt gerade einmal bei 3 Prozent der Gesamtreichweite.
Jedoch steht außer Frage, dass der non-lineare Fernsehkonsum in Zukunft zunehmen wird. Damit gewinnt er gerade für die werbefinanzierten Programmanbieter immer mehr an Bedeutung. Daher will die AGF für nicht-lineare TV-Angebote, insbesondere für Video-Streaming über das Internet, Reichweitendaten wegen der starken Marktfragmentierung in einem eigenständigen Panel erheben. Das Panel soll bis Ende des Jahres an den Start gehen. In einem zweiten Schritt sollen bis Ende 2014 die Daten des Online- und des traditionellen Panels zusammengeführt werden, so dass dann für eine einzelne Person die gemessene TV- und Online-Nutzung ausgewiesen werden kann. Parallel wird ab 2014 auch die Erfassung von Smartphones und Tablets erfolgen, für die aber wiederum andere Messverfahren benötigt werden.
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