Die Fernsehnutzung liegt weltweit auf Höchstniveau. Im Schnitt schauen etwa die EU-Bürger 236 Minuten am Tag Fernsehen. Deutschland liegt im Mittelfeld. Beim Thema Digitalisierung hinken wir dem europäischen Durchschnitt allerdings noch deutlich hinterher.
IP Network, die internationale Vermarktungstochter der RTL Group, hat zum 21. Mal die „Television International Keyfacts“ veröffentlicht, die Zuschauerzahlen und Fernsehtrends analysieren. Die weltweite TV-Nutzung befindet sich nach wie vor auf Rekordniveau. 2012 schauten die Menschen in der EU im Schnitt 237 Minuten fern, 2013 blieb das Niveau mit 236 Minuten annähernd gleich. Weltweit liegt der Schnitt bei 196 Minuten.
Die Deutschen befinden sich mit durchschnittlich 221 Minuten im europäischen Mittel. Spitzenreiter ist Rumänien mit 340 Minuten vor Serbien (306) und Portugal (298). Die Zahlen sind durchaus überraschend, denn 2013 fehlte ein ganz großes Sportevent wie eine Fußball-Weltmeisterschaft oder Olympische Spiele. Der Sport und große TV-Shows ziehen traditionell die meisten Zuschauer an. Den Super Bowl 2013 sahen zum Beispiel 110 Millionen US-Bürger. Die erfolgreichsten Sportsendungen in der EU waren 2013 das deutsch-deutsche Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München, die Qualifikationsspiele zur WM 2014 und das Wimbledon-Finale, das Andy Murray gegen Novak Djokovic gewann.Viele Fernseher, hohe Digitalisierungsquote
Die anhaltend hohen Zuschauerzahlen bestätigen das Fernsehen als wichtigstes Werbemedium. In 24 von 32 betrachteten Märkten nahmen die TV-Werbeausgaben zu oder blieben wenigstens gleich. Mazedonien hat mit 94 Prozent den höchsten Fernsehwerbemarktanteil vor Bulgarien (87 Prozent) und Kroatien (85 Prozent). Die steigenden Werbemarktanteile sind kein Wunder: Ganze 97 Prozent aller Haushalte in der EU haben einen Fernseher im Haus, immer noch 56 Prozent darüber hinaus mindestens ein Zweitgerät.
Gut drei Viertel dieser Geräte sind HD-fähig (77 Prozent), 20 Prozent bereits internetfähig. Hier liegt Deutschland mit 79 Prozent beziehungsweise 29 Prozent noch über dem Durchschnitt. Ganz anders sieht das beim Thema Digitalfernsehen aus. In Europa empfangen mittlerweile 87 Prozent aller TV-Haushalte digitales Fernsehen. Am meisten verbreitet ist der digitale Empfang über Satellit (33 Prozent), gefolgt von DVB-T (29), Kabel (14) und IPTV (11). Italien, Griechenland oder Großbritannien haben die Volldigitalisierung längst erreicht. Deutschland hinkt hier allerdings noch mächtig hinterher, denn bei uns waren es 2013 nur 69 Prozent. Die Volldigitalisierung, vor allem im Kabel,ist noch ein ganzes Stück entfernt. Laut dem Digitalisierungsbericht 2014 der Landesmedienanstalten geht es jedoch voran. Demnach konnten bereits 84 Prozent der Haushalte digitales Fernsehen sehen. Groß ist der Nachholbedarf allerdings nach wie vor im Kabel. [chp]
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