Ihr Auftreten als TV-Experten während den Fußball-Übertragungen von ARD und ZDF könnte Mehmet Scholl und Oliver Kahn ihre Zukunft beim FC Bayern München verbauen. Das sagte der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Karl-Heinz Rummenigge in einem Interview. In München stehe man der Experten-Arbeit der beiden Ex-Bayern-Spieler sehr kritisch gegenüber.
Mehmet Scholl ist aktuell Trainer der zweiten Mannschaft beim FB Bayern München, Oliver Kahn wird als zukünftige Führungspersönlichkeit des Vereins gehandelt. Mit diesen Anstellungen beim deutschen Rekordmeister könnte es aber bald vorbei sein, denn wie Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge in einem Interview der aktuellen „Sport Bild“-Ausgabe verriet, sieht man in München die Arbeit der beiden Ex-Bayern-Spieler als TV-Experten sehr kritisch. Wenn der Vertrag von Scholl mit der ARD ein weiteres Mal verlängert werden würden, könne er nicht weiter als Trainer für den FC Bayern arbeiten.
„Man muss sich irgendwann entscheiden, welchen Weg man gehen will“, so Rummenigge. Entweder man sei Trainer oder Experte – beides würde nicht harmonieren, fuhr er fort. Generell sei man bei den Bayern auf die Gattung der Experten nicht gerade gut zu sprechen. Schließlich gehe es dabei nur darum, möglichst interessante Meinungen an das Publikum zu verkaufen. Bereits Ende Juli hatte Uli Hoeneß eine Vetragsverlängerung für Scholl bei der ARD untersagt.
Mehmet Scholls aktueller Vertrag als TV-Experte läuft noch bis zum Ende der WM 2014 in Brasilien. Danach soll es nicht mehr möglich sein, für die Bayern zu arbeiten und gleichzeitig als TV-Experte den Rekordmeister öffentlich zu kritisieren. Zu oft hatte Scholl seit Beginn seiner TV-Karriere im Jahr 2008 harsche Kritik gegen Bayern-Spieler geäußert und damit auch immer wieder öffentliche Diskussionen losgetreten – zuletzt unter anderem zur EM in diesem Sommer oder auch beim WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am Dienstagabend, wo Scholl nach Abpfiff den Bayern-Spieler Thomas Müller für dessen Spieleinschätzung kritisiert hatte.
Auch Oliver Kahn hatte mit seinen Kommentaren im Rahmen der ZDF-Fußball-Berichterstattung immer wieder für Wirbel gesorgt. So hatte der Ex-Bayern-Torhüter unter anderem die lang anhaltende und medial ausgeschlachtete Führungsspieler-Debatte losgetreten. Zu einer etwaigen Zukunft von Kahn in der Chef-Etage des FC Bayern München erklärte Karl-Heinz Rummenigge, dass Kahn Gefahr laufe sich selbst um einen zukünftigen Job bei den Bayern zu bringen. Mit Lothar Matthäus habe das ja schon einmal ein ehemaliger Bayern-Spieler geschafft: „Der hat sich irgendwann um Kopf und Kragen geredet und sich die Tür beim FC Bayern am Ende selbst zugeschlagen“, so Rummenigge. [hjv]
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