Nationalmannschafts-Kapitän Moritz Müller hat angesichts der akuten wirtschaftlichen Probleme der Deutschen Eishockey Liga Hilfe von TV-Partnern angeregt.
„Vielleicht müsste man mit dem DEL-Sender Magentasport reden, vielleicht mit den Öffentlich-
Rechtlichen. Dort könnte eventuell in den dritten Programmen im Wechsel etwas übertragen werden: eine Woche Handball, eine Woche Basketball, eine Woche Eishockey“, sagte Müller im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag). Der 33 Jahre alte Abwehrspieler räumte ein, dass dies „nur eine Idee“ sei, „aber ist das passiert? Ich weiß es nicht.“
Der Spielführer der Kölner Haie stört sich nach eigener Aussage an der Ideenarmut und Konzeptlosigkeit der Liga bei der Bekämpfung der Folgen durch die Corona-Krise. Die DEL sieht sich im Gegensatz zur Handball- und Basketbal-Bundesliga nach wie vor außerstande, einen wirtschaftlichen Spielbetrieb zu organiesieren und hat daher den geplanten Saisonstart schon zum zweiten Mal verschoben. Ob überhaupt noch gespielt werden kann in diesem Winter, ist aktuell unklar.
„Alle wollen spielen. Aber haben wir wirklich alles dafür getan?“, fragte Müller, der einen Imageverlust nach Olympia-Silber 2018, dem guten Abschneiden bei den vergangenen Weltmeisterschaften und dem Durchbruch von Leon Draisaitl zu einem der weltbesten Spieler in der NHL fürchtet. „Vieles läuft gerade gut“, sagte Müller. „Aber unsere Außendarstellung könnte besser sein.“
Müller kritisierte auch, dass einige Clubs zuletzt trotz der ungewissen Situation Spieler verpflichtet haben: „Aber wären die Vereine, die sagen, dass sie unter den gegebenen Voraussetzungen nicht spielen können, nicht näher am Ziel, wieder zu spielen, wenn man auf Neuverpflichtungen verzichtet?“
DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke hatte die anhaltende Spieler-Kritik zuletzt als nicht zielführend zurückgewiesen.
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