Den Jahresstart hatte Loewe sich sicherlich anders vorgestellt. Anstatt frischem Wind gab es weiterhin starke Umsatzeinbrüche und Verluste. Neue Investoren sowie eine Produkt- und Medien-Offensive sollen das nun ändern.
So wie das letzt Jahr für Loewe endete, so begann auch das neue Jahr. Wie aus dem am Donnerstag vorgestellten Quartalsbericht hervorgeht, hält der Negativ-Trend beim deutschen TV-Hersteller weiter an. So sank der Umsatz im ersten Quartal auf 43,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Einbruch von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor Zinsen und Steuern musste ein negatives Ergebnis von 9,9 Millionen Euro verzeichnet werden. Im Vorjahr hatte der Verlust im ersten Quartal noch bei lediglich 0,9 Millionen Euro gelegen.
Die Gründe dafür liegen laut dem Vorstandsvorsitzenden Matthias Harsch vor allem in der negativen Marktentwicklung, die unter anderem im deutschen Fachhandel einen Umsatzrückgang von 37 Prozent zur Folge hatte. Die wirtschaftlichen Probleme in ganz Europa wirkten sich zudem ebenfalls negativ auf das Kaufverhalten der Konsumenten aus, so Harsch.
Aus diesem Grund korrigierte Loewe nun auch seine Erwartungen für das Jahr 2013 nach unten. Anstatt eines leichten Umsatzwachstums wird nun ein Umsatzrückgang und ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern erwartet. Der Aktienkurs des Unternehmens brach infolgedessen am Freitagmorgen um ein Drittel ein.
Um der Talfahrt des Unternehmens endlich wieder ein Ende zu setzen, will Loewe nun an mehreren Fronten aktiv werden. So wurde eine große Medienoffensive angekündigt, die eine TV-Kampagne bei Sendern wie der ARD, RTL, ProSieben und Sat.1 ab Mitte Mai vorsieht. Auch in den Online-Portalen der großen Tageszeitungen sollen Anzeigen geschaltet werden.
Zudem will Loewe auch mit neuen Produkten die Flucht nach vorn antreten. Das neue, drahtlose Audiosystem 3D Orchestra soll dabei nur ein Anfang sein, denn für Mai kündigte der Hersteller schon den portablen Lautsprecher Loewe Speaker 2go an. Im Sommer soll außerdem auch eine neue Familie von TV-Geräten aus dem Hause Loewe auf den Markt kommen.
Die Werbekampagnen sollen Hand in Hand mit den neuen Produkten gehen. Positive Auswirkungen erwartet sich der Hersteller davon jedoch erst in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres. Weiterhin prüft Loewe derzeit verschiedene Optionen zur Verbesserung der eigenen Kapitalausstattung. Die Einbeziehung bestehender Aktionäre soll dabei ebenso in Betracht gezogen werden, wie das an Bord holen von neuen Investoren. Die fortwährenden Verluste werden im Mai die Hälfte des Loewe-Grundkapitals aufgebraucht haben. [hjv]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com