Der Markt für TV-Geräte in Deutschland verzeichnete auch im dritten Quartal 2022 Rückgänge bei Absatz und Umsatz. Derweil schauen auch immer weniger Teenager und Twens fern.
Junge Leute nutzen einer Studie zufolge seltener als noch vor Jahren regelmäßig das klassische TV-Gerät zum Fernsehen. 64,5 Prozent der 14- bis 29-Jährigen gaben in einer Befragung an, mindestens einmal im Monat den Fernseher zu nutzen – 2018 waren es rund 75 Prozent. Das geht aus dem Digitalisierungsbericht Video 2022 hervor, der am Dienstag von den Medienregulierern bei der Konferenz Medientage München vorgestellt wurde. Demnach nutzen zugleich so gut wie alle 14- bis 29-Jährigen mittlerweile regelmäßig Videoinhalte über das Internet.
Absatz-Rückgang auf TV-Geräte-Markt: WM und Weihnachtsgeschäft als Hoffnungsschimmer
Zwischen Juli und September wurden rund eine Million Fernseh-Geräte verkauft, ein Minus von fast 20 Prozent (19,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatzrückgang betrug im gleichen Zeitraum 24,5 Prozent auf 668 Millionen Euro.
Auch Umsatz und Stückzahl der verkauften OLED-TVs sind im dritten Quartal 2022 rückläufig, dennoch hat sich deren Anteil am gesamten TV-Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter gesteigert. Mit 131.000 Stück beträgt der Stückzahlanteil in diesem Zeitraum 13 Prozent (Vorjahr 11 Prozent). Der Umsatzanteil zwischen Juli und September beträgt mit 202 Millionen Euro bereits 30 Prozent (Vorjahr 27 Prozent) des Gesamtumsatzes mit TV-Geräten.
Da hilft selbst OLED nicht
Auch die beliebten TV-Geräte mit einer Bilddiagonale größer 55 Zoll (127 cm) sind mit geringerer Stückzahl (-26,1 Prozent) und weniger Umsatz (-28,3 Prozent) vom aktuellen Trend betroffen.
Kumuliert für die ersten drei Quartale 2022 ergibt sich ein ähnliches Bild: Zwischen Januar und September 2022 wurden knapp 3,3 Millionen Fernseher in Deutschland verkauft, ein Minus von 17,7 Prozent. Der Umsatz betrug dabei knapp 2,3 Milliarden Euro, ein Rückgang um 14,5 Prozent.
Da im 4. Quartal noch die Fußball-WM wartet und manch ein interessierter Kunde sich hierzu vielleicht ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk ins Wohnzimmer stellen könnte, wird die Markt-Entwicklung bei den TV-Geräten in den letzten Monaten des Jahres noch einmal spannender zu beobachten, weil diese nicht mit den Vorjahren vergleichbar sein und daher ein Stück weit unvorhersehbar werden.
Mit Material der dpa und der gfu
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