Das US-Medienunternehmen will für alle denkbaren Brexit-Szenarien vorsorgen und rüstet sich somit auch für den möglichen Verfall von Rundfunkrechten.
Der EU-Austritt des Vereinigten Königreiches ist längst beschlossene Sache – dessen Modalitäten bleiben jedoch weiterhin in vielerlei Hinsicht ungeklärt. Da der Brexit im Härtefall Rundfunkanbietern mit britischer Lizenz das Wirtschaften in den verbleibenden EU-Staaten erschweren könnte, ersucht so manches Unternehmen bereits eifrig Verbreitungsrechte auf dem europäischen Festland.
Das Kabelunternehmen des US-Medienmoguls Ted Turner hat sich dementsprechend bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien bereits um eine Rundfunklizenz beworben. Turner Broadcasting System hat in München bereits eine deutsche Niederlassung – wird aber sein europäisches Hauptquartier in London auch nach dem Brexit beibehalten.
Mehr als 500 Anbieter, die lineare Programme mit britischer Rundfunklizenz in EU-Ländern verbreiten, sind bei Vollzug des Brexit gegebenenfalls auf die Ausstellung neuer Lizenzen innerhalb der EU angewiesen. Genauso werden Rundfunkanstalten aus dem EU-Raum, die ihr Programm weiterhin nach England, Schottland, Wales und Nordirland übertragen wollen, eventuell eine britische Rundfunklizenz brauchen.
[rs]
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