30 Journalisten sind nach Angaben des türkischen Justizministers nach dem gescheiterten Putschversuch letztes Jahr in Haft. Unabhängige Organisationen gehen von einer höheren Zahl aus.
Der türkische Justizminister hält die von Menschenrechtsgruppen gemachten Angaben über die Zahl von Journalisten in Untersuchungshaft in der Türkei für zu hoch. Das geht aus der Antwort des türkischen Justizministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der größten Oppositionspartei CHP hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Justizminister Bekir Bozdag zufolge seien demnach nur 30 Journalisten in Haft. Nach Angaben der von Journalisten gegründeten Plattform für unabhängigen Journalismus (P24) und Human Rights Watch liegt die Zahl der in der Türkei inhaftierten Journalisten bei mehr als 140.
Laut Bozdag bestehe aber die Möglichkeit, dass es unter den Inhaftierten „Menschen gibt, die behaupten, von Beruf Journalist zu sein, obwohl sie arbeitslos sind oder die vorgeben, einer anderen Arbeit nachzugehen, obwohl sie eigentlich als Journalisten tätig sind“.
Laut Bozdag bestehe aber die Möglichkeit, dass es unter den Inhaftierten „Menschen gibt, die behaupten, von Beruf Journalist zu sein, obwohl sie arbeitslos sind oder die vorgeben, einer anderen Arbeit nachzugehen, obwohl sie eigentlich als Journalisten tätig sind“.
Seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 hat sich der Druck auf Kritiker der Regierungspartei AKP und des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erhöht. Zahlreiche Medien wurden seitdem per Notstandsdekret geschlossen.
[dpa/kw]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com