Ein Beitrag der NDR-Satire-Sendung „extra 3“ hat für diplomatische Verwicklungen gesorgt: Der türkischen Regierung hatte der Beitrag nicht gepasst, der NDR hält dagegen und beruft sich auf die Pressefreiheit.
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat den Versuch der Einflussnahme auf die Satire-Sendung „extra 3“ durch das türkische Außenministerium kritisiert. „Dass die türkische Regierung wegen eines extra-3-Beitrags offenbar diplomatisch aktiv geworden ist, ist mit unserem Verständnis von Presse- und Meinungsfreiheit nicht vereinbar“, sagte der NDR-Chefredakteur Fernsehen, Andreas Cichowicz, am Dienstag in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. In Deutschland sei politische Satire erfreulicherweise erlaubt. „Darunter fällt auch der extra-3-Beitrag.“ Eine Beschwerde sei beim NDR bislang jedoch nicht eingegangen.
Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen in Ankara hatte das türkische Außenministerium in einem Gespräch mit dem deutschen Botschafter gefordert, die Veröffentlichung der Sendung „extra 3“ zu stoppen. Der Botschafter Martin Erdmann war in der vergangenen Woche wegen des knapp zweiminütigen Films über den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan einbestellt worden. Man habe die Ausstrahlung verurteilt, hieß es dazu am Dienstag in türkischen diplomatischen Kreisen. Die Satire war am 17. März in der ARD zu sehen. [dpa/kw]
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