
Bielefeld – Die rund 2,5 Millionen in Deutschland lebenden türkischen Migranten bevorzugen beim Fernsehen Sendungen in ihrer Muttersprache. Das ergab eine Emnid-Umfrage.
Die rund 2,5 Millionen in Deutschland lebenden türkischen Migranten bevorzugen beim Fernsehen Sendungen in Türkisch. Das ergab eine repräsentative Befragung von 1 000 türkischen Mitbürgern durch die TNS Emnid Medienforschung. Das zweithäufigst genutzte Medium in dieser Gruppe ist demnach das Internet, zumindest bei den 14- bis 29-Jährigen.
Fernsehen ist bei den türkischen Migranten ebenso bliebt wie bei der deutschsprachigen Bevölkerung. Laut Emnid sehen fast alle türkischen Mitbürger mehrmals wöchentlich fern. Dabei konsumieren sie zu 90 Prozent muttersprachliche Angebote. Die türkisch-sprachigen TV-Sendungen seien damit eine „Hauptverbindung zu den Wurzeln in der Türkei“ und ein „wesentlicher kultureller Identitätsfaktor“, so Emnid-Sprecher Michael Voss.
Bei der Internetnutzung stellt Emnid deutliche Unterschiede zwischen den Altersguppen fest. Zweidrittel der 14-bis 29-Jährigen surfe mehrmals wöchentlich im Netz. Für die junge Generation sei das Internet „das Kommunikationsmedium schlechthin“. Sie nutzten deutsch-und türkischsprachige Angebote gleichermaßen. Anders bei der älteren Generation: Bei den über 50-Jährigen nutze nicht einmal jeder fünfte das Internet.
Selten bei den Älteren seien auch Tageszeitungen oder Zeitschriften. Auffallend hoch sei der Anteil derjenigen, die nie oder seltener als einmal im Monat ein Printerzeugnis zur Hand nähmen. Als möglichen Grund nennt Voss den „überdurchschnittlich hohen Analphabetisierungsgrad“, gerade in dieser Altersgruppe. Zudem hörten die türkischen Mitbürger relativ wenig Radio. Lediglich gut die Hälfte schaltet laut Emnid mehrmals in der Woche das Radio ein, dann sowohl deutsch- als auch türkischsprachige Programme. [mw]
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