Die Türkei setzt ihre rigide Medienpolitik fort und schließt nun einen weiteren Fernsehsender. Diesmal handelt es sich um einen regierungskritischen Kanal.
Nach der Schließung von mehreren pro-kurdischen Radio-und Fernsehsendern in den vergangenen Tagen hat die türkische Polizei den regierungskritischen Kanal IMC TV stillgelegt. „Die Pressefreiheit in der Türkei stand schon lange unter Druck, aber jetzt wurde ihr das Rückgrat endgültig gebrochen“, sagte IMC-Nachrichtenredakteur Hamza Aktan der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Polizisten seien in die Istanbuler Redaktion des Senders eingedrungen und hätten die Austrahlung gestoppt, erklärte er. „Wenn der Putsch am 15. Juli erfolgreich gewesen wäre, hätte die Junta unseren Sender geschlossen. Jetzt macht das die zivile Regierung. Damit werden Millionen Zuschauer ihres Informationsrechtes beraubt.“ Türkische Behörden hatten den Sender bereits im Februar aus dem Angebot von Satelliten- und Kabelanbieter Türksat entfernen lassen.
Türkische Behörden hatten am Donnerstag vergangener Woche die Schließung von 23 Radio-und Fernsehsendern angeordnet. Türksat stoppte am selben Tag die Ausstrahlung mehrerer Kanäle, darunter auch des kurdischsprachigen Kindersenders Zarok TV. Mindestens sieben Sender wurden seit der Ankündigung am Donnerstag ganz geschlossen. Die Maßnahme basiert auf einem nach dem Putschversuch erlassenen Notstandsdekret. [dpa/kw]
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