Auf Druck der türkischen Behörden schaltet Eutelsat erneut einen kurdischen TV-Sender ab. Dafür steht der Betreiber in der Kritik.
Eutelsat hat die Übertragung des kurdischen TV-Kanals Newroz eingestellt. Damit beugte sich der Satellitenbetreiber offenbar der türkischen Medienaufsicht, von der eine Abschaltung des Senders mit Sitz in Schweden gefordert wurde. Newroz sendete seit 2007 ein Programm, das unter anderem aus Unterhaltungs-, Nachrichten-, Kinderinhalten bestand und in kurdischer und persischer Sprache verbreitet wurde. Aus Stockholm wurde weltweit gesendet, der Schwerpunkt der Ausstrahlung lag in Europa und Asien.
Dass Eutelsat Newroz abschaltete, sorgt derzeit für Unmut. Erst vor wenigen Tagen hatte der Satellitenbetreiber den kurdischen Sender Med Nuce TV auf Verlangen der Türken abgeschaltet. Kritik hagelt es jetzt von verschiedenen Seiten. „Wir haben da ein Regime, das in seiner Jagd auf Journalisten anscheinend keine Grenzen kennt und den freien Meinungsaustausch zu ersticken versucht“, so Jonathan Lundqvist, Präsident von Reporter ohne Grenzen in Schweden. Die Abschaltung von Eutelsat empfindet er als „unerhört problematische Vorgehensweise“.
Als „beschämend und inakzeptabel“ bezeichnete das Vorgehen von Eutelsat der schwedisch-kurdische Journalist Kurdo Baksi. Der Europäische Journalistenverband EFJ appellierte an Eutelsat, den türkischen Behörden nicht beim Vorgehen gegen Medien zu helfen. In den letzten Wochen hatte die türkische Regierung etwa 20 TV- und Rundfunksender schließen lassen.
Als „beschämend und inakzeptabel“ bezeichnete das Vorgehen von Eutelsat der schwedisch-kurdische Journalist Kurdo Baksi. Der Europäische Journalistenverband EFJ appellierte an Eutelsat, den türkischen Behörden nicht beim Vorgehen gegen Medien zu helfen. In den letzten Wochen hatte die türkische Regierung etwa 20 TV- und Rundfunksender schließen lassen.
[hjv]
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