Um Kosten zu sparen will der tschechische Finanzminister Miroslav Kalousek den unabhängigen Rundfunk- und Fernsehrat des Landes in das Ministerium für Kultur eingliedern.
Der konservative Politiker des EU-Mitgliedsstaates erhofft sich davon Einsparungen in Höhe von umgerechnet rund 1,6 Millionen Euro. Die Vorlage muss noch im Kabinett abgestimmt werden, wie ein Ministersprecher am Dienstag bestätigte. Doch bereits im Vorfeld regt sich massive Kritik an dem Sparvorhaben.
„Wir würden unsere Unabhängigkeit verlieren“, sagte die Vorsitzende des Rats, Katerina Kalistova, der Zeitung „Hospodarske Noviny“ (Dienstag). Sie warnte davor, dass unter der Kuratel des Kulturministeriums eine politisch motivierte Kontrolle der Fernseh- und Radiosendungen drohe.Der tschechische Rundfunk- und Fernsehrat vergibt Sendelizenzen und sichert die Meinungsvielfalt. Er entspricht in seinen Kompetenzen den deutschen Landesmedienanstalten. [dpa/rh]
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