„Soko Leipzig“-Kommissar „Andreas Schmidt-Schaller“ sieht sich derzeit dem Vorwurf gegenüber, früher als Mitarbeiter für die Stasi gearbeitet zu haben. Während der SED-Opferverband nun die Absetzung der Serie fordert, sieht das ZDF keinen Handlungsbedarf.
Die Stasi-Vergangenheit eines Schauspielers sorgt beim ZDF derzeit für ordentlich Wirbel. Nachdem die „Bild“-Zeitung am Montag berichtet hatte, dass „Soko Leipzig“-Hauptkommissar Andreas Schmidt-Schaller 1967 von der Stasi angeworben wurde, forderte der DDR-Opferverband den Sender auf, die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen und die Serie abzusetzen. „Was für die Moderatoren und Redakteure öffentlich-rechtlicher Sender in Bezug auf die Stasi-Problematik galt und gilt, muss auch für die Schauspieler gelten, die über den Sender beschäftigt werden“, zitierte „Der Westen“ am Dienstag den Verband.
In Mainz sieht man allerdings keinen Handlungsbedarf: „Es gibt keinen Anlass für Konsequenzen hinsichtlich des Einsatzes von Andreas Schmidt-Schaller in der „Soko Leipzig“, so eine Sprecherin der Rundfunkanstalt. Das ZDF wolle die Leipziger „Soko“-Reihe trotz der Vorwürfe hinsichtlich einer Stasi-Vergangenheit Schmidt-Schallers fortsetzen. Eine Einstellung der Serie sei derzeit nicht geplant.
Der Schauspieler, der seit 2001 als Kriminalhauptkommissar Hajo Trautzschke ermittelt, erklärte gegenüber dem Blatt er habe dem Werben der Stasi damals nachgegeben, da er glaubte, auf der richtigen Seite zu stehen. Zudem habe er um den Job seiner Mutter gefürchtet, sollte er das Angebot ablehnen. Schmidt-Schallers Anwältin betonte zudem, ihr Mandant habe sich bereits 1971 wieder von der Behörde gelöst. [fm]
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